Schiedsrichterstreit: Rafati warnt vor einem neuen Fall Rafati

Babak Rafati versuchte 2011 vor einem Bundesligaspiel, sich das Leben zu nehmen. Sein Suizidversuch, sagt er, sei die Folge systematischen Mobbings der Schiedsrichter-Führung gewesen.

Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati (47) hat sich im aktuellen Schiedsrichterstreit an die Seite seines Ex-Kollegen Manuel Gräfe gestellt und die Schiedsrichter-Chefs Hellmut Krug und Herbert Fandel kritisiert. Im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe nahm Rafati den DFB in die Pflicht. Es müsse etwas unternommen werden, damit es nicht zu einem zweiten Fall Rafati komme, sagte Rafati selbst. Unmittelbar vor seinem geplanten Einsatz als Unparteiischer beim Bundesligaspiel zwischen Köln und Mainz hatte Rafati im November 2011 versucht, sich das Leben zu nehmen. "Der Druck und das Kleinmachen" durch die Schiedsrichterführung habe bei ihm damals zu einer Depression geführt, sagte er. Heute gilt Rafati als geheilt und ist als Mentalcoach und Stress-Manager im Einsatz.

Herr Rafati, fühlen Sie sich bei dem Schiedsrichterstreit an Ihre eigene Geschichte erinnert?

Babak Rafati: Für mich sind die aktuellen Probleme in der Tat nichts Neues. Ich muss gerade sehr viele Eindrücke verarbeiten. Früher musste ich mir anhören, dass es sich in meinem Fall um ein Einzelschicksal handele oder dass ich zu sensibel sei. Heute fragen mich die Menschen, ob ich nicht endlich klagen will. Oder ob ich eine Genugtuung empfinde. Aber ich hatte sechs Jahre Zeit zum Reflektieren, da ändern sich auch Einstellungen.

Wie bewerten Sie die Zustände heute, mit etwas Abstand?

Heute erkläre ich den Leuten als Mentalcoach, dass man an sich selbst arbeiten und Strategien entwickeln muss, um mit Stress und ...

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