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Schifffahrt: Köln-Düsseldorfer verabschiedet sich von der Börse

Das bedeutet das Ende der ältesten deutschen Aktie – Aktionäre werden abgefunden.

Für ihre Besitzer war eine Aktie der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt AG immer viel mehr als eine Geldanlage. Ganz im Gegenteil, denn wirklich reich werden konnte man dort als Aktionär in den vergangenen Jahren nicht. Aber mit dem Anteilsschein fühlten sich viele Kölner der Weißen Flotte als Miteigentümer eng verbunden. Das Postkarten-Idyll der Schiffe vor dem Rheinpanorama hatte für viele Kleinaktionäre eine hohe emotionale Bedeutung. Außerdem konnten sie von sich behaupten, im Besitz der ältesten börsennotierten Aktie Deutschlands zu sein. Denn immerhin seit dem Jahr 1832 wurde das Papier durchgehend gehandelt Neuer Eigentümer will Aktie von Börse nehmen Jetzt soll damit Schluss sein, denn der neue Eigentümer, die KD River Invest, Tochter der Schweizer River-Advice-Gruppe, will die verbliebenen Kleinaktionäre abfinden und die KD von der Börse nehmen. Damit lassen sich Kosten etwa für die regelmäßigen Hauptversammlungen und Aktionärsberichte einsparen. Das sogenannte „Squeeze-Out“, wie das Herausdrängen der Kleinaktionäre genannt wird, geschieht daher häufig, wenn sich die Eigentümerverhältnisse ändern oder ein Unternehmen einen neuen Kurs einschlägt. Im September des vergangenen Jahres hatten die Schweizer mehr als 97 Prozent der Anteile von dem einstigen Besitzer, der Münchner Premicon, übernommen. Insgesamt 5,6 Millionen Euro zahlten sie für das Kölner Traditionsunternehmen. River Advice wurde 2004 von Robert Straubhaar, Gesellschafter und Vorstandsvorsitzender der Gruppe, gegründet. Das Unternehmen betreibt mit über 1500 Mitarbeitern 45 Flusskreuzfahrtschiffe für rund 20 Reiseveranstalter und Schiffseigentümer. Mehrere hundert Anteilseigner Insgesamt noch 48 000 Aktien der Köln-Düsseldorfer befinden sich im Streubesitz mehrerer hundert Anteilseigner. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung, die gestern auf einem KD-Schiff an der Frankenwerft veranstaltet wurde, sollten die Kleinaktionäre mit 9,70 Euro pro Aktie abgefunden werden. Das war deutlich weniger als der jüngste Kurs von 10,50 Euro, zu dem die Anleger noch hätten Kasse machen können. Entsprechend wortreich ging es dann auch während der Hauptversammlung zu. Nach mehr als sieben Stunden stimmten dann schließlich 99,6 Prozent für das Angebot, die Aktien für 9,70 Euro pro Stück auf den Haupteigentümer, die KD River Invest, zu übertragen....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta