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"Ich schlafe immer schlechter": Friseurin spricht bei Plasberg über Existenzängste

Menschen aus verschiedenen Branchen gehen unterschiedlich mit dem Lockdown um. In der jüngsten Ausgabe der ARD-Talkshow "hart aber fair" beschreibt eine Friseurin ihre aktuelle Situation, während eine Psychologin einen Tipp parat hat.

Ärzte, Friseure, Schriftsteller, Psychologen: Wie geht es den einzelnen Berufsgruppen während im Corona-Lockdown? Diese Frage stellte Moderator Frank Plasberg in der jüngsten Ausgabe der ARD-Talkshow "Hart aber fair". Gleich direkt zu Beginn gab Gesundheits-Psychologin Prof. Monika Sieverding den Zuschauern einen Tipp mit auf den Weg. "Wenn man immer hadert, ist das sicher nicht gut für die Psyche", verdeutlichte sie. Es gebe schließlich auch gute Nachrichten: "Anstatt dass wir uns jetzt darüber freuen, dass es eine Impfung gibt, zermartern wir uns gegenseitig mit Vorwürfen, dass es nicht ganz so schnell jetzt losgeht, wie es eigentlich geplant war."

Vor allem einer Teilnehmerin des ARD-Talks macht die gegenwärtige Situation besonders zu schaffen: Kirstin Vietze fällt es sicher nicht leicht, positiv in die Zukunft zu schauen: Sie leitet einen Friseursalon in Berlin und berichtete bei Plasberg von ihren Existenzängsten. "Ich schlafe immer schlechter", erklärte Vietze. Die Friseurin hat drei Kinder und zwei Pflegebedürftige zu betreuen. "Man weiß gar nicht mehr, wie man das alles meistern soll", stöhnte sie. Hilfen bekomme sie nicht, selbst mit Anwalt habe sie keine Hilfe gefunden. Ihre eindeutige Erkenntnis: "Die Corona-Hilfen sind nicht branchengerecht gestaltet!"

"Da kümmere ich mich lieber um Patienten"

Für eine breitgefächerte Aufklärung sprach sich Dr. Carola Holzner aus, die als leitende Oberärztin in der Notaufnahme der Uniklinik Essen arbeitet. Sie betreibt einen Blog mit dem Titel "DocCaro - Medizin für Alle" und informiert in den sozialen Medien über Corona und Impfungen. "Wir müssen eben die aufklären, die sich das vermeintliche Wissen an den falschen Quellen holen", erklärte die Oberärztin. "Dann sollen sie doch lieber sich auf der entsprechenden Seite informieren, und dann bin ich gerne bereit, auch Nachrichten nachts um 23 Uhr zu beantworten, wenn es denn hilft." Über Beleidigungen im Netz sieht sie hinweg. "Ich habe es mir abgewöhnt, das zu lesen", betonte Holzner. "Da kümmere ich mich lieber um Patienten."

Auch "Zero-Covid" wurde bei "Hart aber fair" zum Gesprächsthema - mit unterschiedlichen Stimmen. Während Schriftsteller Jan Weiler die Idee, alles für ein paar Wochen stillzulegen, befürwortete, machte Holzner auf die Realisierung aufmerksam: "Ich kann die Kinder natürlich nicht mit in die Klinik bringen. Und wenn bei uns nur 20 Prozent der Leute ausfallen, weil sie ihre Kinder betreuen müssen, dann können wir nicht weitermachen."