Schlag für Putins Bündnis - Armenien stoppt Beteiligung an russischer Militärallianz
Armenien hat seine Teilnahme an der russisch geführten Militärallianz „Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit“ eingefroren.
Während einer Pressekonferenz am 31. August erklärte Armeniens Premierminister Nikol Pashinyan, dass sein Land die Teilhabe an der „Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit“ „auf allen Ebenen eingefroren“ habe. Das berichtet der „Business Insider“. Die Organisation besteht aus sechs Staaten: Russland, Armenien, Kasachstan, Belarus, Kirgisistan und Tadschikistan. Sie gilt als Putins Gegenorganisation zur Nato.
Armenien boykottiert Veranstaltungen
Armenien hat bereits seit Mitte 2023 mehrfach Veranstaltungen der Organisation boykottiert, darunter militärische Übungen und politische Treffen. Bereits in einer Erklärung vom Juni 2023 sagte Pashinyan, dass Armenien „nicht Russlands Verbündeter im Krieg mit der Ukraine“ sei und sich zwischen Russland und dem Westen gefangen fühle. Diese Aussage kam auch durch die mangelnde Unterstützung Russlands im Konflikt mit Aserbaidschan zustande: als Armenien 2022 um militärischen Beistand bat, blieb Hilfe des Kreml aus.
Enttäuscht von der mangelnden Unterstützung durch Russland, hat Armenien laut „Kyiv Independent“ begonnen, seine Beziehungen zum Westen zu intensivieren. Im Juli genehmigten die EU-Botschafter die Aufnahme eines Dialogs mit Armenien zur Visa-Freiheit. Erstmals stimmte die EU auch zu, militärische Hilfe aus der European Peace Facility (EPF) an das Land zu leisten.
Russland reagiert diplomatisch
Russland reagierte zunächst diplomatisch auf Armeniens Kurswechsel. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass Russland weiterhin mit seinen „armenischen Freunden“ zusammenarbeiten werde.