Schlimmste Dürre seit Jahrzehnten - Namibia tötet Wildtiere, um Hunger und Wasserknappheit zu bekämpfen

Wildtiere an einer Wasserstelle in Namibia.<span class="copyright">Getty Images / Hoberman Collection / Kontributor</span>
Wildtiere an einer Wasserstelle in Namibia.Getty Images / Hoberman Collection / Kontributor

Die namibische Regierung hat beschlossen, rund 700 Wildtiere zu töten, um den akuten Wasser- und Nahrungsmangel im Land zu bekämpfen. Tierschützer kritisieren diese drastische Maßnahme als politisch motiviert.

Die namibische Regierung hat beschlossen, rund 700 Wildtiere, darunter Elefanten, Nilpferde, Büffel und Zebras, zu töten, um den akuten Wasser- und Nahrungsmangel im Land zu bekämpfen. Namibia erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten, wie „ZDF heute" berichtet. Dies hat zu einem erheblichen Wassermangel geführt, der sowohl die Landwirtschaft als auch die Viehzucht schwer beeinträchtigt.

Laut der „Zeit“ sollen die Wildtiere getötet werden, um die Wasserreserven zu entlasten und das Fleisch an hungernde Menschen zu verteilen. Experten führen die extreme Dürre auf das Wetterphänomen El Niño und den Klimawandel zurück. Laut Informationen von „ZDF heute“ sind etwa 1,4 Millionen Namibier akut von Nahrungs- und Wassermangel betroffen.

Bereits 157 Tiere erlegt und 57 Tonnen Wildfleisch verteilt

Es wurden bereits 157 Wildtiere im Auftrag der Regierung getötet und 57 Tonnen Wildfleisch an die Bevölkerung verteilt. Die Tötungen fanden in verschiedenen Nationalparks des Landes statt, darunter dem Namib-Naukluft-Park und dem Bwabwata-Nationalpark.

Die Regierung argumentiert, dass die Tötung der Wildtiere nicht nur den Hunger von Menschen stillen soll, sondern auch den Tieren quälendes Verdursten erspart und die Überlebenschancen der verbleibenden Tiere erhöht, wie „ZDF heute“ weiter berichtet. Zudem sollen durch den Abschuss gefährliche Begegnungen zwischen Menschen und Wildtieren reduziert werden, da durstige Tiere zunehmend in bewohnte Gebiete vordringen und Menschen gefährden können. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise in Simbabwe 50 Menschen von Elefanten getötet.

Tierschützer kritisieren „politisch motivierte“ Entscheidung

Tierschützer werfen der namibischen Regierung vor, dass die Entscheidung, Wildtiere zu töten politisch motiviert sei, da im November Wahlen bevorstehen. Sie befürchten, dass andere Länder dem Beispiel Namibias folgen könnten und Hunger als Vorwand nutzen, um Tiere zu töten und sich möglicherweise persönlich zu bereichern.

Das namibische Umweltministerium hat die Entscheidung verteidigt und betont laut „ZDF heute“, dass das Vorgehen „im Einklang mit unserem verfassungsmäßigen Auftrag, unsere natürlichen Ressourcen zum Wohle der namibischen Bürger zu nutzen“ stehe.