Schluss mit Schuldgefühlen - Bewusste Trennung: Die drei Schritte zur Befreiung aus einer toxischen Beziehung

Manipulation und Schuldzuweisungen: So erkennen Sie die Anzeichen einer toxischen Beziehung<span class="copyright">Getty Images/Prostock-Studio</span>
Manipulation und Schuldzuweisungen: So erkennen Sie die Anzeichen einer toxischen BeziehungGetty Images/Prostock-Studio

Toxische Beziehungen können schwer zu erkennen und noch schwerer zu verlassen sein. Mediatorin Annette Oschmann zeigt Wege auf, wie man sich aus der Umklammerung bewusst lösen kann.

Was sind die Anzeichen einer toxischen Beziehung und wie kann man sie erkennen?

Oft haben die betroffenen Partner früh ein schlechtes Gefühl, trauen ihm aber nicht. Weitere Anzeichen sind Manipulation, Schlechtbehandeln und Herabsetzungen. Gleichzeitig wird dem betroffenen Partner das Gefühl vermittelt, er sei an allem Schuld.

Wenn er sich ändere, wäre alles besser. Kennzeichnend ist auch die Behauptung: „Zwischen uns ist etwas Besonderes. Das kannst du nicht einfach wegwerfen.“ Das zwanghafte Festhalten an der ungesunden Beziehung ist oft die Folge. Manipulation pur. Und daher leider oft fatal.

Wie kann man sich aus einer toxischen Beziehung bewusst befreien und welche Schritte sind dafür notwendig?

Die Befreiung klappt nur durch einen bewussten Perspektivwechsel. Der Betroffene sollte ganz bewusst den Blick wieder auf sich selbst richten. Er ist nicht Schuld. Er muss sich nicht ändern. Er muss nicht an einer schlechten Beziehung festhalten. Für den Neustart in ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben sind drei Schritte nötig:

  1. Selbstreflexion starten: Ein gutes Gefühl für sich selbst ist die Basis für die erfolgreiche Trennung.

  2. Glaubenssätze überarbeiten: Sie entstehen oft in Kindheit und Jugend. Sie sind der Hauptgrund, warum jemand in eine toxische Beziehung gerät und können in jedem Alter positiv verändert werden.

  3. Grenzen ziehen: Nur gute persönliche Grenzen schützen vor toxischen Übergriffen.

Wie können Mädchen und Frauen gestärkt werden, um sich vor toxischen Beziehungen zu schützen?

Ein gutes Selbstwertgefühl entwickeln! Das kann man früh bei Mädchen stärken. Eltern sollten die Stärken ihrer Töchter bewusst fördern, ihr Potenzial pflegen und sie um ihrer selbst Willen lieben. Das A und O ist, gute Grenzziehung zu vermitteln. Auch das lässt sich früh erlernen.

Was versteht man unter dem Begriff 'conscious uncoupling' und wie kann es dazu beitragen, eine toxische Beziehung bewusst zu beenden?

„Conscious Uncoupling“ bedeutet „bewusste Trennung“. Es ist eine Coachingmethode, die Trennungen im Guten fördert. So lassen sich Rosenkriege und negative Scheidungsfolgen vermeiden. Auch die Trennung aus einer toxischen Beziehung ist bewusst und gesund möglich. Ausgangspunkt ist das Wissen um die Dynamiken einer solchen Beziehung. Im Coaching stehen Selbstreflexion und Grenzziehung im Mittelpunkt. Danach werden neue Methoden zu konstruktiver Kommunikation erlernt. Sie helfen, auch mit toxischen (Ex-)Partnern klarzukommen

Wie kann Mediation in Trennungen helfen und welche Vorteile bietet sie gegenüber traditionellen Trennungsmethoden?

Mediation ist ein etabliertes Verfahren zur Konfliktlösung. Sie wird geleitet von einer unabhängigen Mediatorin oder einem unabhängigen Mediator. In der Mediation geht der Blick auf die wahren Interessen und Bedürfnisse der Betroffenen. Unterstütztes Brainstorming erleichtert es, aufeinander zuzugehen. Die Gegensätze lösen sich auf und machen Platz für konstruktive Lösungen. Das spart Zeit und Geld.