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Schlusslicht Köln vor Derby optimistisch

Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck hofft auf einen Sieg gegen Leverkusen

Der letzte Strohhalm ist fast schon außer Reichweite, die Hoffnung praktisch gestorben: Doch trotz der 1:3-Pleite bei Werder Bremen zu Wochenbeginn hisst beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht 1. FC Köln vor dem 62. rheinischen Derby gegen den Erzrivalen Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr im LIVETICKER) noch niemand die weiße Fahne.

"Wir geben nicht auf. Wir haben ja schon Siege gefeiert, die uns keiner zugetraut hatte - wie gegen Leipzig", erinnert Torhüter Timo Horn an den 2:1-Überraschungscoup beim Vizemeister Ende Februar und fügt an: "Der Klassenerhalt ist nach wie vor nicht unmöglich, auch wenn es von Woche zu Woche schwieriger wird."

Auch Trainer Stefan Ruthenbeck, der auf Milos Jojic und Frederik Sörensen verzichten muss, glaubt noch an ein Wunder. "Wir können es immer noch packen, deshalb werden wir auf Angriff spielen."

Dass der FC mit nur 17 Punkten überhaupt noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt hat, wundert allerdings sogar Armin Veh. "Wenn die anderen nicht so schwach wären, dann wären wir ja schon weg", so der FC-Sportchef.

Brandt sorgt für Zusatz-Motivation

Gegen Leverkusen wird es nicht einfacher, zumal die Werkself im Kampf um die Champions League jeden Punkt benötigt. Im RheinEnergie-Stadion müssen sich die Gäste aber auf einen heißen Tanz gefasst machen, schließlich hatte Nationalspieler Julia Brandt vor dem Hinspiel bereits die Gemüter mit einer unbedachten Äußerung erregt.

"Wenn Köln am Boden liegt, müssen wir einfach weiter drauftreten. Da dürfen wir keine Gnade haben und sagen: Komm, wir schenken euch mal einen Punkt", hatte der 21-Jährige damals gesagt. Brandt hofft, dass dieses Zitat keine Rolle mehr spielt: "Ich weiß nicht, ob die FC-Anhänger nachtragend sind. Ich denke, es sollte bei dem Spiel nicht um mich gehen."

Der Bayer-Stürmer warnt im Express diesmal vielmehr davor, den Gegner zu unterschätzen: "Ich glaube nicht, dass der Traum bei den Kölnern schon ausgeträumt ist. Sie können noch viele Punkte holen und sind für mich noch nicht abgestiegen. Sie werden alles versuchen, uns zu schlagen."

Herrlich warnt vor Köln

Das sieht auch sein Trainer Heiko Herrlich so: "Ich hatte bei dem Spiel in Bremen nicht das Gefühl, dass da zwei Mannschaften aus dem unteren Drittel gegeneinander spielen. Die Kölner haben ordentlich Qualität." Zudem wies er darauf hin, dass Derbys ihre eigenen Gesetze haben: "Diese Spiele laufen immer anders. Am Sonntag können die Kölner bei ihren Fans auf einen Schlag sehr viel gutmachen."

Ebenso wie Brandt hatte es sich im vergangenen April auch schon Bayer-Ikone Stefan Kießling mit dem FC-Lager verscherzt. "Und dann hauen wir die Scheiß Kölner weg", hatte der 34-Jährige im Abstiegskampf nach dem 1:4-Debakel gegen den Schalke 04 den eigenen Fans zugerufen und damit für reichlich Empörung gesorgt.