Schmelzende Gletscher zwingen sie zum Handeln - Schweiz und Italien ziehen Grenze am Matterhorn neu

Ein Skigebiet in der Nähe des Matterhorns<span class="copyright">IMAGO/Eibner</span>
Ein Skigebiet in der Nähe des MatterhornsIMAGO/Eibner

Grenzverschiebung durch Klimawandel: Schmelzende Gletscher zwingen Schweiz und Italien zur Neuziehung ihrer Grenze in den Alpen.

Im Zuge des Klimawandels haben die Schweiz und Italien Teile ihrer Grenze in den Alpen neu gezogen. Nach Informationen der „BBC“ betrifft dies insbesondere Gebiete unterhalb des Matterhorns, einem der höchsten Berge Europas, und in der Nähe beliebter Skigebiete.

Schmelzende Gletscher verändern Grenzen

Lange Abschnitte der schweizerisch-italienischen Grenze werden durch Gletscherrücken oder Schneefelder definiert. Durch das Abschmelzen der Gletscher haben sich diese natürlichen Grenzen laut „BBC“ teilweise verschoben, was beide Länder dazu veranlasst hat, die Grenze neu zu bestimmen.

Die Schweiz hat die Vereinbarung über die Grenzänderung am Freitag offiziell genehmigt. Italien hingegen hat diesen Schritt noch nicht vollzogen. Die Änderung basiert auf einen Entwurf einer gemeinsamen schweizerisch-italienischen Kommission im Mai 2023.

Die schweizerisch-italienischen Grenzen werden in den Regionen Plateau Rosa, Carrel-Hütte und Gobba di Rollin geändert - alle befinden sich in der Nähe des Matterhorns und beliebter Skigebiete wie Zermatt. Die genauen Grenzänderungen werden umgesetzt und die Vereinbarung veröffentlicht, sobald beide Länder sie unterzeichnet haben. Laut der Schweiz ist der Genehmigungsprozess für die Unterzeichnung der Vereinbarung in Italien im Gange.

Volumenverlust der Alpengletscher

Statistiken, die im vergangenen September veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Schweizer Gletscher im Jahr 2023 vier Prozent ihres Volumens verloren haben. Dies ist laut „BBC“ der bisher zweitgrößte Verlust nach dem Rekord von sechs Prozent ein Jahr zuvor.

Ein jährlicher Bericht des Schweizer Gletschermessnetz (Glamos) führt die Rekordverluste auf aufeinanderfolgende sehr warme Sommer und den winterlichen Schneemangel 2022 zurück. Forscher warnen, dass sich das Abschmelzen in Zukunft noch beschleunigen wird.