Schmerzen nach der Spritze: Was tun gegen den Impfarm?

Ein dumpfer Schmerz an der Einstichstelle, der direkt oder erst um Tage verzögert nach der Impfung auftritt: der Covid-Arm. Das können Sie dagegen unternehmen.

Eine Impfung gegen das Coronavirus wird vor allem älteren Menschen empfohlen.
In seltenen Fällen tritt eine verzögerte Impfreaktion an der Einstichstelle auf: der sogenannte Covid-Arm (Symbolbild: gettyimages)

Während die Inzidenz Tag für Tag weiterklettert und dabei traurige Rekorde bricht, sterben in Deutschland täglich hunderte Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus. Immerhin: Langsam nehmen auch die Impfungen wieder Fahrt auf.

Das bedeutet auch, dass sich bei mehr Menschen wieder Impfreaktionen zeigen. In den allermeisten Fällen sind diese zwar störend oder schmerzhaft, aber harmlos. Wir verraten, was Sie gegen den "Covid-Arm" unternehmen können.

Zeitverzögerung irritiert Impflinge

Das Robert Koch-Institut versammelt diese Impfreaktion unter den sogenannten Lokalreaktionen: also "Schmerzen an der Einstichstelle, Rötung, Schwellung".

Diese treten in der Regel zwischen dem ersten und dritten Tag nach der Impfung auf und halten ungefähr ein bis drei Tage an. Sie können in seltenen Fällen aber auch erst rund eine Woche nach der Impfung auftreten. Vergleichbar ist der dann folgende dumpfe Schmerz in etwa mit einem klassischen Muskelkater.

Ausführlich beschrieben wurde der Covid-Arm bereits im April in einer Publikation im New England Journal of Medicine. In einer Einordnung der Pharmazeutischen Zeitung hieß es dazu damals, dass Betroffene aufgrund der Zeitverzögerung der Impfreaktion "stark irritiert" gewesen seien, der Covid-Arm aber keinen Grund zur Besorgnis darstelle.

Auch wenn der Ursprung für den Schmerz nicht ganz klar ist, wird vermutet, dass es sich dabei um eine "vorübergehende Reaktionen in Zusammenhang mit dem Aufbau der körpereigenen Immunabwehr" handelt.

Massage, Kühlen oder Schmerzmittel helfen

Vermeiden lässt sich der Covid-Arm mit der Wahl des Impfstoffs, sofern diese möglich ist, leider kaum. Denn die Reaktionen sind sowohl nach Impfungen mit Moderna als auch mit Comirnaty beobachtet worden.

Aber es gibt einige Tipps, die einen Covid-Arm lindern können. Der erste kann bereits in der 15-minütigen Wartezeit in der Praxis, die nach jeder Impfung verpflichtend ist, umgesetzt werden: eine leichte Massage der Einstichstelle.

Weiter, so heißt es in der Untersuchung der Impfreaktion im New England Journal of Medicine, sollten Betroffene die schmerzende Stelle kühlen. Das kann beispielsweise mit einer kalten Dusche erreicht werden oder mit kalten Kompressen.

Sollte das dem Covid-Arm nicht ausreichend Linderung verschaffen, können auch gängige Schmerzmittel eingenommen werden, Ärzt*innen empfehlen dazu entsprechend entzündungshemmende (Glucocorticoide) oder allergiehemmende Mittel (Antihistaminika). Für gewöhnlich verschwinden die Symptome nach spätestens sechs Tagen wieder, in manchen Fällen reichte die Dauer allerdings auch bis zu elf Tagen.

Im Video: Hitzige Debatte in Europa über Impfpflicht