Schnecken-Guide: Was gegen die Schädlinge hilft und welche Arten sogar nützlich sind

Wer in mühsamer und liebevoller Gartenarbeit seine Pflänzchen hegt, kann beim Anblick einer Spezies schon mal in Schnappatmung verfallen: Schnecken, die Salat, junge Triebe und bestimmte Blumen sowie Gemüse- und Obstsorten zum Fressen gern haben. Was gegen die Schädlinge hilft und welche Schnecken sogar nützlich sind.

Nacktschnecken sind die natürlichen Feinde der Hobbygärtner. (Bild: Getty Images)
Nacktschnecken sind die natürlichen Feinde der Hobbygärtner. (Bild: Getty Images)

Pünktlich zum Start der Gartensaison kriechen im Frühjahr auch die Nacktschnecken aus ihren Winterverstecken, ihre Jungen schlüpfen aus den Eiern und Eltern wie Kinder warten ebenso begierig auf die ersten zarten Blätter und Triebe wie diejenigen, die sie im Garten erst gepflanzt haben.

So kannst du Nacktschnecken bekämpfen

Nacktschnecken sind also die natürlichen Feinde aller Hobbygärtner, die von diesen allerdings auf mehrere Arten bekämpft werden können. Mit Schneckenkorn, das es auch in Bio-Varianten gibt, mit Barrieren aus Holz, Draht oder aus Muschelbruch, die sie nicht überklettern können und die die Schnecken fernhalten, ohne sie zu töten.

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Da Nacktschnecken ihre Eier gerne in Hohlräumen wie erdgefüllten Blumentöpfen oder unter im Garten herumliegenden Materialien wie Brettern oder alten Ziegeln ablegen, kann man diese auch gezielt im Garten herumliegen lassen und die Schnecken, die sich darunter sammeln, einfach morgens absammeln. Die Wirkung von Hausmitteln wie Kaffeesatz ist zumindest umstritten und mit Bier gefüllte Gläser oder Schüsseln deswegen nicht empfehlenswert, weil durch den Geruch sogar Schnecken aus dem Nachbargarten angelockt werden können.

Manche Schnecken sind auch Nützlinge

Den Jackpot hat dagegen gezogen, wer keine herkömmlichen Nacktschnecken, sondern Tigerschnegel (Limax maximus) als Mitbewohner hat. Erkennbar ist der getigerte Schnegel an seinen schwarzen Flecken, wobei er ansonsten ähnlich wie normale Nacktschnecken aussieht und manchmal auch ganz schwarz sein kann. Der Tigerschnegel ist nachtaktiv, kann bis zu 20 Zentimeter groß werden und frisst nicht nur mit Vorliebe die Eier von Nacktschnecken, sondern vertilgt auch Pflanzenreste, wobei ausgewachsene Exemplare auch erwachsene Schnecken wie die weit verbreitete Spanische Wegschnecke angreifen, die sie beißen und die dann sterben.

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Entwarnung für Obst und Gemüse ist übrigens auch angesagt, wenn Schnecken Häuser haben. Weinbergschnecken, die übrigens geschützt sind, und Hain-Bänderschnecken ernähren sich ebenfalls von Nacktschneckeneiern und abgestorbenen Pflanzenresten und nicht von gesunden Pflanzen. Wer also nützliche Schnecken anlocken will, kann einfach ein paar Gartenabfälle und Pflanzenreste im Garten herumliegen lassen.

Natürliche Feinde ansiedeln

Neben bestimmten Schneckenarten haben Nacktschnecken aber noch andere natürliche Feinde wie Igel, Kröten, Spitzmäuse, Laufkäfer, Amseln, Stare, Elstern und Meisen. Vögel lassen sich im Frühjahr durch Nistkästen und im Winter mithilfe von Futterstellen anlocken, Igel, Käfer und Kröten durch Laub- oder Totholzhaufen.

Diese Pflanzen stehen bei Nacktschnecken nicht auf dem Speiseplan

Wer gleich auf Nummer sicher gehen und sein angepflanztes Gemüse nicht teilen will, kann einfach anpflanzen, was Nacktschnecken verschmähen. Dazu gehören u.a. Tomaten, Spinat und Zwiebeln ebenso wie Lauch, Sellerie, Mangold, Fenchel, Erbsen, Endivien- und Feldsalat, Knoblauch und Rhabarber. Zudem gibt es Pflanzen, die eigene Abwehrmechanismen gegen lästige Nacktschnecken entwickelt haben, die sie sich mit Stacheln oder Dornen, Brennhaaren, ledrigen Blättern oder Bitterstoffen vom Leibe halten. Abschreckend auf Schnecken wirken zum Beispiel Farne, Gräser, Astern, Rosen- und Nelkengewächse und Hortensien, Vergissmeinnicht, Maiglöckchen oder Schwertlilien.

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