Werbung

Schneider zur Tönnies-Debatte: "Hab ich null Verständnis dafür!"

Der Rassismus-Skandal um Clemens Tönnies, den Vorstandsvorsitzenden des FC Schalke 04, erhitzt weiter die Gemüter.

Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident von Werder Bremen, zeigte sich vor allem über den "Umgang mit diesen Aussagen sehr irritiert", wie er in einem Interview des Internetportals deichstube.de erklärte.

"Sehr kritisch sehe ich, dass der Ehrenrat behauptet hat, die Aussage sei nicht rassistisch. Das ist nicht nachvollziehbar und einfach falsch gewesen", fügte Hess-Grunewald hinzu. "Die Aussage ist eindeutig rassistisch. Ob Herr Tönnies jedoch ein Rassist ist, wage ich nicht zu beurteilen. Dafür kenne ich ihn zu wenig."

Schneider: Tönnies ist ein "Menschenumarmer"

Konfrontiert mit diesen Aussagen, kommentierte Schalke-Sportvorstand Jochen Schneider nach dem Schalker 2:1 am Freitagabend gegen den 1. FSV Mainz 05 die Causa.

Die Bundesliga-Highlights am Sonntag ab 9.30 Uhr in Bundesliga Pur im TV auf SPORT1

"Ich sag's noch mal: Clemens Tönnies ist ein Menschenumarmer, das ist alles andere als ein Rassist", sagte Schneider bei DAZN.

"Irgendwann müssen wir auch mal aufhören, dass jeder irgendwie meint, das noch kommentieren zu müssen", ergänzte Schneider. "Ganz ehrlich: Hab ich null Verständnis dafür!"

Tönnies' rassistischer Ausfall

Der Schalker Ehrenrat hatte im August von einem Vereinsausschluss von Tönnies nach dessen rassistischen Entgleisungen bei einer öffentlichen Rede am 1. August in Paderborn abgesehen.

Tönnies machte damals nach einer viereinhalbstündigen Befragung durch den Ehrenrat den Vorschlag, seinen Posten drei Monate ruhen zu lassen. Diesem Ansinnen des S04-Bosses wurde entsprochen.

Der CHECK24 Doppelpass mit Christoph Daum und Armin Veh am Sonntag, ab 11 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Der Ehrenrat war zu dem Schluss gekommen, dass der erhobene Vorwurf des Rassismus "unbegründet" sei. Vorzuwerfen sei Tönnies allerdings, "gegen das in der Vereinssatzung und im Leitbild verankerte Diskriminierungsverbot verstoßen zu haben".

Tönnies hatte bei seiner Rede in Paderborn die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika empfohlen und weiter gesagt: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren."