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Nach Schock-Experiment: Jenke von Wilmsdorff wird Vegetarier

Die Beziehung zu zwei Schweinen, mit denen Jenke von Wilmsdorff vier Wochen als Pfleger Tür an Tür lebte, gab den Ausschlag: Um die Tiere zu retten, muss der RTL-Reporter von nun an vegetarisch leben. Es war die eigene Entscheidung des 54-Jährigen, die er am Ende seines neuen "Jenke-Experiments" traf.

Es war eine der bislang explizitesten Fernsehsendungen, eine TV-Doku, die manchen Zuschauer womöglich verstört zurückgelassen hat. Auf jeden Fall hinterlässt "Das Jenke-Experiment" unter dem Motto "Tiere lieben, Tiere essen - wieviel Fleisch muss sein?" bleibenden Eindruck: Danach ist auch dem größten Ignoranten klar, dass sein Schnitzel bis vor Kurzem ein lebendiges Tier war. "Darf man ein Tier töten, das kommt, wenn man seinen Namen ruft?", fragte sich RTL-Extremreporter Jenke von Wilmsdorff.

Nachdem er vier Wochen lang als Tierpfleger auf einem Bauernhof gelebt und sich mit den Schweinen Elsa und Schmali angefreundet hatte, musste der 54-Jährige am Ende seines jüngsten "Jenke-Experiments" selbst darüber entscheiden, ob er die Schweine zum Schlachter begleitet oder sie rettet - und konsequenterweise zum Vegetarier wird.

Als es gegen Ende von 93 Nettominuten im neuem RTL-Experiment "Tiere lieben und Tiere essen - wie viel Fleisch muss sein?" eher danach aussah, als würde Wurst-Fan von Wilmsdorff die ihm vertraut gewordenen Tiere nach einem Besuch bei einem besonnenen-sympathischen Schlachter als "Nutztiere" opfern, kommt beim Einsteigen der Schweine in einen Transporter zu deren "letztem Gang" die Kehrtwende. Von Wilmsdorff rettet beide Schweine und kündigt an, sie würden auf Kosten von RTL bis zu ihrem natürlichen Lebensende ein friedliches Dasein auf ihrem Heimat-Bauernhof in NRW fristen. Konsequenterweise, so die "Wette" des Films, muss von Wilmsdorff von nun an vegetarisch leben - wozu er sich vor laufender Kamera verpflichtete.

Von Gicht und Schlaffheit geplagt: der Fleischkonsument

Allein 36 Kilo Schweinefleisch aß der durchschnittliche Deutsche im Jahr 2018. 57 Millionen Schweine werden hierzulande pro Jahr gezüchtet. 88 Prozent des Fleischs im Supermarkt ist Billigfleisch. Keine besonders sympathischen Werte. Zwei Wochen lang aß nun auch Jenke von Wilmsdorff im ersten Teil seiner neusten "Das Jenke Experiment"- Folge pro Tag etwa ein Kilo Discounter-Fleisch. Durchaus mit Folgen!

Der Reporter litt unter Gicht, schlechter Haut, mieser Verdauung und allgemeiner Schlaffheit. Es folgten zwei Wochen, in denen sich von Wilmssdorff erstmals in seinem Leben vegan ernährte. Auch diese Variante wurde in der Sendung - in Sachen Genuss - nicht hochgejubelt. Während Jenkes Kameramann im Steakhaus diniert, isst sein Chef nur Beilagen. "Ich bin satt", sagt er am Ende, "aber es hat mich nicht glücklich gemacht."

Trotzdem zieht von Wilmsdorff nach seinem Doppel-Experiment ein ernstes Fazit: "Man kann es nicht weiterhin so handhaben, wie bisher." Mit dem Entschluss, von nun an vegetarisch zu leben, setzt der Reporter ein starkes Zeichen.

In seinen Reportagen zeigt der 54-jährige Jenke von Wilmsdorff immer wieder enormen persönlichen Einsatz, um sein Publikum für sein aktuelles Thema zu interessieren. Sicher ein Grund, warum "Das Jenke-Experiment" ein äußerst erfolgreiches Format bei RTL ist. Dass es dazu - gewissermaßen nebenbei - reichlich Hintergründe frei haus gibt, kann gewiss nicht schaden. In der jüngsten Sendung erfuhren die Zuschauer nicht nur Wissenswertes rund um die Ernährung, auch die komplexen Zusammenhänge zwischen Fleischproduktion und Weltklima wurden skizziert.

Und die Fakten führten Erschreckendes vor Augen: 91 Prozent des Amazonas wurden wegen landwirtschaftlicher Nutztierhaltung bereits abgeholzt. Weltweit verursacht die gesamte Viehhaltung mehr CO2 als der Straßenverkehr. 80 Prozent der weltweiten Ackerflächen dienen der Viehzucht. Für die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch benötigt man 15.000 Liter Wasser: Es gäbe viele Gründe, zum Vegetarier oder Veganer zu werden - doch von Wilmsdorff wählte einen anderen Weg ...