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Schockgeständnisse bei "Promi Big Brother"

Keine Liebe nirgends, das Märchenland von "Promi Big Brother" liegt emotional in Trümmern: Katy Bähm wurde von ihrer Familie zur "Missgeburt der Hölle" erklärt, Emmys Vater wollte nicht mehr ihr Papa sein, Ikke fürchtet, verlassen zu werden, und der stille Udo Bönstrup wird zum Schlägertypen.

Märchenland ist abgebrannt: Nach fast zwei Wochen freiwilliger Gefangenschaft wird auch das unbedarfteste Gemüt nachdenklich und "Promi Big Brother" zu einer Wüste der Verzweiflung. Wirklich viel Zeit bleibt ja auch nicht mehr, um das SAT.1-Publikum davon zu überzeugen, dass man mehr als streitsüchtig ist.

Den Zeitpunkt für ihre "Hänsel und Gretel"-Geschichten haben Katy Bähm und Emmy Russ mit Bedacht gewählt; was sie über ihre Kindheit und Jugend erzählten, waren erschütternde Horrorgeschichten. Sie handelten von kaputten Familien und verstoßenen Kindern, von Gewalt und Todeswünschen.

"Promi Big Brother 2020": Woher kennen wir die Kandidaten?

"Ich habe ganz lange Probleme mit meiner Familie gehabt", erzählte Katy Bähm. Die türkische Verwandtschaft habe es bis heute nicht akzeptiert, dass aus Burak eine erfolgreiche Drag-Queen wurde. Als "Missgeburt der Hölle" bezeichnet, habe Katy Nachrichten bekommen, in denen gestanden habe, es sei besser, wenn sie tot wäre. Nur mit der Unterstützung von Katys Verlobtem Francis ließ sich die schwierige Zeit überstehen: "Der war sehr für mich da in der ganzen Zeit. Auch seine Familie hat mich so gut aufgenommen."

Der Vater habe den Kontakt abgebrochen und Katy beleidigt, auch die Mama unterstütze die Homosexualität nicht: "Immerhin liebt sie mich als ihr Kind, wie ich bin". Weil Katy mit der "Abartigkeit" mittlerweile gutes Geld verdiene, bessere sich die Beziehung langsam wieder.

Vaterfrust und Liebesleid

Besserung ist bei Emmy Russ nicht in Sicht: Ihr Vater ignoriert sie komplett. "Er hat auch irgendwann einfach behauptet, er wäre gar nicht mein Vater." Sie habe einst regelrecht darum gebettelt, "dass ich ihn wenigstens zum Frühstück einladen kann und wir über alles sprechen." Doch der Mann ließ sich nicht erweichen: "Er war kein guter Mensch, er war gewalttätig meiner Mama gegenüber, bis wir Kinder groß genug waren und dazwischen gehen konnten."

Die meisten Menschen müssen solche Geschichten erst einmal verarbeiten. Beim Fernsehen bleibt dafür freilich keine Zeit, und weil Neuzugang Aaron Königs außer Haarewaschen und Klagen über Rückenschmerzen gerade nichts zu tun hatte, übte er sich in Psychologie. "Vielleicht ist sie deshalb so, wie ist und verspürt diesen tiefen Drang nach Anerkennung und Liebe. Vor allem was Männer angeht", lehnte sich "Prince Charming" ziemlich weit aus dem Fenster der Mutmaßungen.

So etwas passiert einem Werner Hansch natürlich nicht. Der Seelenklempner des PBB-Märchenlandes betrachtet die junge Frau gerne durch die "ästhetische Brille", findet es aber traurig, "dass sich Emmy auf ihre Körperlichkeit reduziert. Ich weiß nicht, was da in Zukunft bei ihr noch kommen soll", befürchtete der Containersenior das schnelle Ende einer Karriere, die noch gar nicht richtig begonnen hat. "Irgendwann werden die schönsten Brüste schlaff, dann bricht alles zusammen", bewies er im Zwiegespräch mit Ikke Hüftgold analytischen Humor.

Die beiden Herren hatte es sich im Schloss bei Bier und Marmeladentoast gemütlich gemacht und führten ernsthafte Herrengespräche, wie sie sich für moderne Männer schicken. Ikke schluchzte ob einer verblühenden Liebe und hoffte, dass sie durch und nach "Promi Big Brother" eine neue Chance bekommt. Und Werner erkannte, dass die Trennung von seiner Frau ein nachhaltigerer Verlust war, als all das Geld, das er durch seine Spielsucht verloren hat.

Emmy hält's im Schloss nicht aus

Während sich die älteren Herren mit einem gewissen Stil und leisem Humor über das Leben unterhielten, machte Jungspund Udo Bönstrup einen auf dicke Hose. Nachdem Ramin Abtin gratis Anschauungsunterricht in Selbstverteidigung gegeben hatte, wollte er sich in Clubs nicht mehr schlagen lassen.

"Jetzt schlage ich", tönte er selbstbewusst in die Kamera. Schließlich "weiß ich jetzt, wie man jemanden direkt auf's Maul haut." Dass Ramin zu Beginn des Kurses gesagt hatte, dass "die beste Selbstverteidigung ist, Konflikten aus dem Weg zu gehen", war ihm ziemlich egal.

Gewalt, Hass, Verzweiflung - das kann doch nicht alles sein! Da ist seichte Entlastung gefragt: Also schickte SAT.1 Mischa und Adela vor, die ihre Flirtpause beendeten und sich - natürlich nur minimal bekleidet und in der Dusche - gegenseitig Streiche spielten. Pranks würden moderne Menschen dazu sagen und sich mehr einfallen lassen, als durchs Schlüsselloch zu spionieren, sich hinter Türen zu verstecken und Mikrofone zu mopsen.

Schwer zu ertragen, sorgte wenigstens Big Brother für eine fulminante Schlusspointe. Er gewährte Emmy Russ mal wieder Zutritt zum Schloss. Sie kennt es kaum, war zuletzt nur für ein fünfminütiges Intermezzo dort. Diesmal blieb sie nur unwesentlich länger: Kurz nach ihrem Einzug wurde sie vom Publikum schon wieder rausgewählt Ihre 16 Minuten Luxus reichten immerhin für ein Glas Wein, ein paar Chips, einen Mund voll mit Gummibärchen und ein Liverasur der Achselhaare.

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