Schockierender Prozess in Frankreich - Horror-Vater fotografierte Schwiegertochter nackt, wollte mit Enkeln Doktor spielen
Mit Medikamenten soll ein Rentner in Frankreich seine Frau über Jahre betäubt und von Fremden missbraucht haben lassen. Vor Gericht wirft das Opfer den 51 angeklagten Männern Barbarei vor. Alle Entwicklungen zum schockierenden Prozess im Newsticker.
72-Jähriger fotografierte Schwiegertochter unter der Dusche
Samstag, 7. September, 16.09 Uhr: Neue schockierende Details im Missbrauchsprozess von Avignon. Auch die Schwiegertochter des angeklagten 72-Jährigen soll heimlich im Bad aufgenommen worden sein. „Die Polizisten haben gesagt, dass es auch Bilder von mir nackt unter der Dusche gibt“, sagte Aurore Pélicot vor Gericht. Mehr als 100 Fotos soll der Mann heimlich von ihr aufgenommen haben. Als Bildunterschrift fügte er hinzu: „Ein Foto des Penis meines Schwiegervaters auf meinem Badeanzug, eine Montage mit +Meine versaute Schwiegertochter+.“ Aurore meinte dazu: „Ich schäme mich, will mich verstecken, obwohl es nicht an mir ist, mich zu verstecken. Ich habe drei Kinder, zwei Mädchen und einen Jungen. Ich habe Angst, dass sie sich in einer Welt weiterentwickeln, in der so etwas möglich ist. Ich hörte einmal meinen Schwiegervater, wie er zu meinem Sohn sagt: ‚Willst du Doktor spielen? Du willst nie Doktor spielen?‘.“
Der jahrelange Missbrauch kam erst ans Licht, als der Rentner nach Filmaufnahmen unter den Röcken von Supermarktkundinnen festgenommen wurde. Bei einer Durchsuchung stießen Fahnder auf dem Computer des Mannes auf Hunderte Videos der Taten. Demnach vergingen sich 72 Männer an der Ehefrau, von denen die Polizei aber nicht alle identifizieren konnte.
Tochter Caroline „zutiefst davon überzeugt, dass ich betäubt wurde“
Freitag, 6. September, 22.05 Uhr: Im Prozess gegen den Rentner, der seine Frau von 51 Männern vergewaltigt haben lassen soll, hat sich nun die Tochter des Mannes geäußert. „Es gibt ein Vorher und ein Nachher“, sagt Caroline Darian über den 2. November 2020. Damals habe ihre Mutter angerufen und gesagt, dass es mit ihrem Vater „ein Problem“ gebe. Damals hatte die Mutter bei der Polizei gesessen und sich das Foto- und Videomaterial angesehen.
Bis dahin hatte die Tochter ihren Vater für einen „fürsorglichen, rücksichtsvollen Mann, einen sehr präsenten, liebevollen Vater“ gehalten. Doch unter den Bildern befinden sich auch zwei, die sie nackt auf einem Bett zeigen. Sie betonte vor Gericht, dass diese Fotos ohne ihr Wissen gemacht wurden. Obwohl es auf den Fotos so aussieht, als würde sie schlafen, ist sich die Tochter sicher: „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass ich auf diesen Fotos nicht ich schlafe, sondern betäubt wurde.“ Ihr Vater bestreitet den Vorwurf.
Opfer Gisèle äußert sich im Prozess: „Sie betrachten mich wie einen Müllsack“
Donnerstag, 5. September, 16.35 Uhr: Die Frau, die von ihrem Mann mit Medikamenten betäubt und von Dutzenden Männern vergewaltigt worden sein soll, hat in Frankreich vor Gericht von Barbarei gesprochen. „Das Bild ist unerträglich, ich liege leblos in meinem Bett, schlafend, und man ist dabei, mich zu vergewaltigen. Das ist eine barbarische Szene“, sagte die 71-Jährige, wie die Zeitung „Midi Libre“ aus dem Gerichtssaal im südfranzösischen Avignon berichtete. „Sie betrachten mich wie einen Müllsack, es ist unerträglich und ich weiß nicht, ob ich jemals wieder aufstehen kann.“
Der 72 Jahre alte Ehemann soll die inzwischen von ihm geschiedene Frau während knapp zehn Jahren immer wieder mit Medikamenten betäubt haben. Dann soll die Frau vor seinen Augen von fremden Männern vergewaltigt worden sein. Für den Missbrauch drohen den 50 angeklagten mutmaßlichen Tätern sowie dem Ehemann bis zu 20 Jahre Haft. Bei den Angeklagten handelt es sich um Männer, die zur Tatzeit zwischen 21 und 68 Jahre alt waren und mit der Justiz zumeist noch nichts zu tun hatten.
Hunderte Videos dokumentieren Missbrauch
Den Kontakt zu den Männern soll der Rentner über eine Onlineplattform hergestellt haben. Geld soll er von den Männern nicht verlangt haben, ihm ging es laut Anklage um die Befriedigung seiner sexuellen Fantasien. Der mutmaßliche Missbrauch kam erst ans Licht, als der Rentner nach Filmaufnahmen unter den Röcken von Supermarktkundinnen festgenommen wurde. Bei einer Durchsuchung stießen Fahnder auf dem Computer des Mannes auf Hunderte Videos der Taten.
Abscheu äußerte die Frau hinsichtlich der mutmaßlichen Täter, die angegeben hätten, sich keiner Vergewaltigung schuldig zu fühlen. „Diese Personen wussten sehr wohl, was sie taten und in welchem lethargischen Zustand ich mich befand.“
Die Frau bekam von dem jahrelangen mutmaßlichen Missbrauch den Angaben nach nichts mit, weil ihr Mann sie massiv unter Medikamente gesetzt haben soll. Allerdings klagte sie seit langem über Gedächtnislücken und große Müdigkeit. „Ich war betäubt, wie wenn man in den Operationssaal kommt, danach kann man sich nicht mehr an die Operation erinnern. Genau das ist bei mir passiert“, sagte das mutmaßliche Opfer vor Gericht.
50 Mitangeklagten wird ebenfalls der Prozess gemacht
Laut der Anklageschrift bot Dominique P. seine Frau über eine mittlerweile geschlossene Dating-Plattform an. Dann filmte er die Taten. Geld verlangte er von den Männern nicht. Die Staatsanwaltschaft geht daher davon aus, dass es ihm primär um die Befriedigung seiner perversen Fantasien ging.
Die Männer, die seine Frau vergewaltigten, mussten vor der Tat bestimmte Regeln befolgen, wie zum Beispiel das Aufwärmen der Hände, um Gisèle nicht aufzuwecken. Auch durften sie kein Parfum tragen und vor den Taten nicht rauchen.
Die Taten passierten in dem Haus des Ehepaares in Mazan, einer kleinen Stadt in Südfrankreich. In dem Fall wird 50 Mitangeklagten ebenfalls der Prozess gemacht. Bei den Angeklagten, von denen sich 18 in Untersuchungshaft befinden, soll es sich um Männer handeln, die zur Tatzeit zwischen 21 und 68 Jahre alt waren. Wie die „Bild“ berichtet, sollen unter den Angeklagten Feuerwehrmänner, Klempner und Unternehmer sein. Auch seien einige von ihnen verheiratet und haben Kinder.
P. fand die Vergewaltiger laut Anklageschrift im Internet. Hier konnten sie sich auf eine Anzeige P.s melden und einen Termin mit ihm vereinbaren. Dann mussten sie sich in der Küche des Hauses ausziehen und wurden schließlich zur unter Drogen stehenden Gisèle gelassen. Sie wusste jahrelang nichts von ihrem Martyrium - bis die widerlichen Taten ihres Ehemannes schließlich aufflogen.
Vergewaltigungen blieben lange unentdeckt - bis Dominique P. bei anderen Delikten erwischt wurde
Doch die Vergewaltigungen selber wurden erst nicht zur Anzeige gebracht. Der 71-Jährige flog anders auf: Die schrecklichen Taten blieben fast zehn Jahre lang unentdeckt, bis Dominique P. im September 2020 beim Filmen von Frauen unter den Röcken im Supermarkt erwischt wurde.
Bei der anschließenden Durchsuchung seiner Wohnung und Computer stieß die Polizei auf unzählige Videos der Vergewaltigungen. Gisèle erfuhr erst dann von ihrem jahrelangen Martyrium. Zu diesem Zeitpunkt war sie 68 Jahre alt und seit über 50 Jahren mit ihrem Ehemann zusammen, wie die „Bild“ weiter berichtet.
Inzwischen werden Dominique P. noch zwei weitere Verbrechen zur Last gelegt. In Paris soll er 1991 eine Frau vergewaltigt und ermordet haben, 1999 noch eine weitere Frau vergewaltigt haben.