Scholz unterzeichnet europäischen Plan für den Lithiumabbau in Serbien
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić, Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz und der Vizepräsident der Europäischen Kommission Maroš Šefčovič haben in Belgrad eine vorläufige Vereinbarung über den umstrittenen Abbau von Lithium unterzeichnet.
Die Vereinbarung ist Teil einer strategischen Partnerschaft über nachhaltige Ressourcen, Batterieproduktionsketten und Elektrofahrzeuge. Lithium ist ein wichtiger Stoff für die Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge - und derzeit dominiert China die Lieferkette für Lithium-Ionen-Batterien.
Unabhängig von China werden
Deutschland ist wiederum der größte Automobilhersteller in Europa und bemüht sich, Lithium für seine Elektrofahrzeughersteller woanders zu sichern, da die Europäische Union darum kämpft, ihre Abhängigkeit von Importen aus China zu verringern.
Scholz flog direkt im Anschluss des Europagipfels in Südengland in die serbische Hauptstadt. Dort betonte er, nachdem die vorläufige Vereinbarung zum Lithium-Abbau im Jadar-Tal unterzeichnet wurde: "Dies ist ein wichtiges europäisches Projekt." Er fügte hinzu der Abbau-Plan trage einen Beitrag dazu bei, "Europa in einer Welt, die sich ändert, souverän bleiben kann - und nicht abhängig ist von anderen."
"Ich bin froh, dass die Entscheidung getroffen wurde“, sagte er. "Ich gebe zu, diese Entscheidung hat Mut erfordert, aber sie ist zum richtigen Zeitpunkt getroffen worden", sagte der deutsche Bundeskanzler.
Umweltbedenken wegen des Lithiumabbaus
Im Jadar-Tal in Serbien ist eines der größten Lithiumvorkommen Europas. Die britisch-australische Bergbaufirma Rio Tinto hatte schon vor Jahren ein Abkommen mit der serbischen Regierung zum Abbau des Leichtmetalls geschlossen.
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Im Jahr 2022 hat die serbische Regierung das Jadar-Projekt nach massiven Protesten gestoppt und alle Verwaltungsakte im Zusammenhang mit Rio Tinto aufgehoben. Anfang dieses Monats hob das serbische Verfassungsgericht das Urteil allerdings wieder auf.