Schon bald kein Ibérico-Schinken mehr? Trockenheit bedroht Schweinezucht

Die andauernde Trockenheit in Spanien macht sich besonders in der Region Extremadura bemerkbar. Dort sind die Ibérico-Schweine - und damit die Produktion des beliebten Iberischen Schinkens - in Gefahr.

Durch die hohen Temperaturen und die Wasserknappheit tragen die Steineichen bis zu 25 Prozent weniger Früchte - allerdings sind die Eicheln zur Mast der Schweine für den sogenannten "Bellota-Schinken" ein Muss:

"Natürlich hat es in diesem Jahr weniger Gras und Eicheln gegeben. Wir reden hier über Tiere, die im Oktober rund 90 Kilogramm wiegen und dann im Januar dann 140-150 Kilogramm wiegen sollten", sagt Rodrigo Cárdeno von seiner Firma Cardeno Agricultral Farming.

Eine Prognose des "Verbands der iberischen Schweine" geht davon aus, dass im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozent weniger von den mit Eicheln gemästeten Schweinen geschlachtet werden können. Anders ausgedrückt: es wird rund 150.000 Tiere weniger geben, die die Qualitätsanforderungen für den beliebten Schinken erfüllen. In vier Jahren wird der Schinken also teurer- und seltener werden.

Für viele Schweinehalter ein Desaster:

"Wir haben zwischen 2.000 und 3.000 Schweine. Das sind 15-20 Prozent weniger als geplant. Die Ausgaben sind genauso hoch wie die Einnahmen, es ist eine Katastrophe", meint Emilio Muñoz, Manager beim Hersteller Ilunión Ibéricos de Azuaga.

Expert:innen zufolge ist keine Besserung in Sicht: der Klimawandel und steigende Lebensmittelpreise werden dem Sektor auch langfristig zusetzen.