Schule verbietet Abistreich, Schüler schalten Todesanzeige

Weil die Schulleitung ihren Abistreich untersagte, schalteten Schüler eine Todesanzeige und trugen ihren Abschlussscherz symbolisch zu Grabe. Der Schulleiter wehrt sich indes gegen die Vorwürfe, eine Spaßbremse zu sein.

Schüler trauern um ihren Abi-Streich. (Bild-Copyright: Kurioses aus der Presseschau/Facebook)
Schüler trauern um ihren Abi-Streich. (Bild-Copyright: Kurioses aus der Presseschau/Facebook)

Abistreiche sind bunt, laut und bei vielen Lehren nicht besonders beliebt. Für Schüler und insbesondere die Absolventen ist der Abschlussscherz hingegen oft das Highlight des Schuljahres. Am Schyren-Gymnasium im bayerischen Pfaffenhofen fiel der diesjährige Abistreich ins Wasser. Der Grund: Schulleiter Dietmar Boshof soll ein Veranstaltungsverbot ausgesprochen haben. Das wollten die Abiturienten nicht auf sich sitzen lassen und schalteten eine Todesanzeige für ihren traditionellen Abschlussbrauch.


“Auflagen und Beschränkungen” hätten nach Ansicht der Schüler dazu geführt, dass die Durchführung des Abi-Streiches kaum noch möglich gewesen sei. So lautet der Einstieg der Annonce auch: “Nach langem Siechtum entschlief unser langjähriger, treuer Begleiter, der Abistreich.” Vor allem, dass die Schuldirektion den Zeitpunkt und Ort des Abistreiches hatte vorgeben wollen, missfiel der Schülerschaft. Und so führte der Abschlussjahrgang eine symbolische Beisetzung mit Urne durch.

Der Schulleiter erklärte dem “Donaukurier” indes, dass er für die Aktion seiner Schüler wenig Verständnis habe: “Es kam kein einziger konkreter Vorschlag”, so Boshof. “Es gibt einen Rahmen des Möglichen, aber ich kann die Schule nicht zur freien Wildbahn erklären.” Außerdem hätten er und die Lehrerschaft zu keiner Zeit ein konkretes Abistreich-Verbot ausgesprochen. Er führe die “Vergeltungsaktion” des Abschlussjahrgangs auf Plan- und Ideenlosigkeit zurück. “Da muss man schon ein wenig mehr reinhauen, als dieser Jahrgang. Letztes Jahr ist den Abiturienten zum Beispiel ein sehr schöner und lustiger Abistreich gelungen.”

Zudem ist das Schyrer-Gymnasium in Sachen Abschlussgag negativ vorbelastet. Vor zwanzig Jahren “entführten” Absolventen einen Lehrer und ließen es wie einen RAF-Einsatz aussehen. Daraufhin wurde ein Terror- und Polizeialarm ausgelöst.

Ob die diesjährigen Absolventen und ihr Schulleiter wieder auf einen grünen Zweig kommen, bleibt abzuwarten. Den Vorwurf der Unkreativität haben die Schüler mit der Traueranzeige und Beisetzung jedoch wohl entkräftet.