Schulz und SPD verharren im Umfrage-Tief

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kommt nicht aus dem anhaltenden Umfrage-Tief heraus. Foto: Maurizio Gambarini
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kommt nicht aus dem anhaltenden Umfrage-Tief heraus. Foto: Maurizio Gambarini

Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz versucht sich Angela Merkel zu stellen. Doch auch sein «Zukunftsplan» führt ihn bislang nicht aus den schlechten Umfragewerten heraus.

Berlin (dpa) - Auch sein «Zukunftsplan» hilft SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz nicht aus dem anhaltenden Umfrage-Tief heraus.

Im ZDF-«Politbarometer» wünschen sich 59 Prozent Angela Merkel (CDU) als Kanzlerin und nur 30 Prozent Martin Schulz, ähnlich wie in den letzten beiden Monaten zuvor, wie der Sender mitteilte. Auch in einer Umfrage unter Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung schneidet die SPD mit Schulz schlecht ab.

Schulz hatte den «Zukunftsplan» vor anderthalb Wochen - zehn Wochen vor der Bundestagswahl - vorgelegt. Den Zehn-Punkte-Plan mit Maßnahmen für eine Modernisierung Deutschlands will er umsetzen, sollte er nach der Bundestagswahl im September Kanzler werden.

Wenn an diesem Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen dem «Politbarometer» zufolge CDU/CSU auf 40 Prozent (unverändert) und die SPD auf 24 Prozent (unverändert). Die Linke erhielte 8 Prozent (minus 1), ebenso wie die Grünen und die FDP (beide unverändert). Die AfD würde sich mit 8 Prozent um einen Prozentpunkt verbessern.

Neben einer großen Koalition gäbe es damit auch eine Mehrheit für eine Regierung aus CDU/CSU, Grüne und FDP. Für Rot-Rot-Grün oder eine Ampel aus SPD, Grüne und FDP würde es nicht reichen.

Unter deutschen Top-Entscheidern schnitt Martin Schulz laut einer Umfrage sogar noch schlechter ab. Nur zwölf Prozent der Befragten würden für ihn in einer direkten Wahl stimmen. Merkel bekam dagegen 87 Prozent Zustimmung. Das Institut für Demoskopie Allensbach hatte im Auftrag der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und «Capital» 521 Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung befragt, wie die Medien am Freitag mitteilten. Darunter seien 85 Vorstände aus Konzernen mit mehr als 20 000 Beschäftigten sowie 24 Ministerpräsidenten und Minister und 33 Leiter von Bundesbehörden.

Deutlichen Zuspruch bekam bei den Top-Managern dagegen die FDP. 65 Prozent der befragten Spitzenmanager, Politiker und Top-Beamten wünschten sich laut dem «Capital/Faz-Elite-Panel» nach der Bundestagswahl eine Koalition aus CDU/CSU und FDP. Bei der letzten Umfrage vor gut sieben Monaten seien es nur 25 Prozent gewesen.Allensbach-Chefin Renate Köcher sprach von einem «bemerkenswerten Stimmungswandel». «Eine Koalition aus CDU/CSU und FDP ist plötzlich wieder eine realistische Option», sagte sie den beiden Medien. Zudem gewinne die FDP enorm an Attraktivität, da man nicht nur davon ausgehen könne, dass die Partei wieder in den Bundestag komme, sondern sogar an der Regierung beteiligt sein könnte.