Schutzmaßnahmen bei Unwetter - Diese Stellen am Haus sollten Sie checken, um es vor Schäden zu schützen
Bei heftigen Regenfällen und drohendem Hochwasser lohnt es sich, einen genauen Blick auf Ihr Haus zu werfen. Hier erfahren Sie, mit welchen Vorsorgemaßnahmen Sie Ihr Eigenheim vor möglichen Schäden durch Nässe oder Sturm schützen können.
Für Eigentümer und Hausbesitzer können Unwetter eine Gefahr darstellen. Schäden durch Gewitter, Sturm und Nässe lassen sich mit den meisten Maßnahmen jedoch minimieren.
Kurzfristige Schutzmaßnahmen für Ihr Eigenheim bei Unwetter
1. Fenster, Roll- und Fensterläden komplett schließen
Rollläden nicht auf „halber Stellung“ lassen, da der Wind sonst zwischen die nur halb geschlossenen Läden und das Fenster dringt und den Rollladen aus der Führung drückt. Zudem möglichst alle Fenster und Türen schließen – auch die im Keller.
2. Lose Gegenstände wegräumen und lockeres befestigen
Bei Sturmböen sorgen in der Regel umherfliegende lose Gegenstände für Schäden. Räumen Sie dementsprechend selbst kleinste Teile weg. Sichern Sie auch die Mülltonnen und parken Sie gegebenenfalls Ihr Auto um, damit umherfliegende Gegenstände oder Äste es nicht beschädigen können.
Befestigen Sie lockere Vordächer, Dachrinnen, Fensterläden, Verkleidungen am Balkongeländer oder Markisen, damit sich diese nicht losreißen können.
3. Alte Sturmschäden beseitigen und Regelrinnen freiräumen
Prüfen Sie Ihr Haus auf alte Sturmschäden – zum Beispiel gelockerte Dachziegel, Schindeln oder Verkleidungen an Gauben und Giebeln – um diese gegebenenfalls zu sichern. Sind Regenrinnen mit Laub verstopft, räumen sie diese frei, sonst droht der Regen überzulaufen und die Fassade zu beschädigen.
4. Entfernen Sie wichtige Gegenstände aus Kellerräumen
Räumen Sie neben persönlichen Gegenständen vor allem gefährliche Stoffe und Chemikalien wie Benzin und Öl, Pflanzenschutzmittel, aber auch Farben weg. Gelangen letztere beispielsweise ins Wasser, muss die Feuerwehr anrücken.
5. Schalten Sie den Strom ab
Schalten Sie den Strom vorrangig in Räumen ab, die die am ehesten bei Starkregen geflutet werden können. Im Ernstfall sollten Sie zudem den Sicherungsschalter für das gesamte Haus umlegen. Wenn es im Wasser zu einem Kurzschluss kommt, droht Lebensgefahr.
6. Besorgen Sie sich Sandsäcke, Plastikfolien und Bretter, um das Haus abzudichten
Fokussieren Sie sich hierbei auf Türen und schwellenlose Fenster im Erdgeschoss, Lichtschächte und Fenster sowie Außentreppen zu Untergeschossen.
7. Sichern Sie Öl-Öfen und Heiztanks
Sie bringen die höchste Schadensumme bei Kellern mit sich und können die Umwelt zudem durch auslaufendes Öl belasten.
So schützen Sie Ihr Haus langfristig vor Starkregen, Hochwasser und Co.
Bereits beim Bau können Sie Maßnahmen ergreifen, um langfristig Schäden vorzubeugen. Einige Gadgets lassen sich aber auch nachträglich installieren. Das Hochwasserkompetenzcentrum (HKC) hat die wichtigsten Aspekte in einer Grafik zusammengefasst:
1. Rückstauklappen
Bei Starkregen haben Böden und Kanalisation in der Regel Schwierigkeiten, die großen Wassermengen aufzunehmen. Gerade nach der langen Trockenperiode der letzten Wochen sind die Böden besonders hart und trocken, so kann es dazu kommen, dass sich das Wasser durch die Abflüsse ins Haus drückt.
Eine Rückstauklappe verschließt von unten die Rohre und verhindert das Eindringen von Wasser aus der Kanalisation durch Rückstau ins Hausinnere. Rückstauklappen sind besonders für Gebäude, die unterhalb der Rückstauebene liegen, essenziell. Die Rückstauebene liegt in der Regel auf Höhe der des nächstgelegen Kanaldeckels auf der Straße. Rückstauklappen können auch nachträglich am Eigenheim installiert werden.
2. Dammbalkensysteme
Dammbalkensysteme – in der Regel aus Aluminium – können tief liegenden Gebäudeöffnungen wie Hofeinfahrten, Keller, Hauseingänge oder Garagen effektiv sichern. Anders als Sandsäcke sind sie beliebig oft einsetzbar und halten höhere Wasserstände. Mittlerweile gibt es sogar Systeme, die sich automatisch bei Wasserkontakt aufbauen.
3. Weitere mobile Schutzelemente
Fensterklappen, Wasserbarrieren und Aufkantungen an Lichtschächten und Kellereingängen schützen Ihr Haus vor weiteren Nässeschäden. Dichten Sie Kellerräume vertikal und horizontal ab und legen Sie eine Drainage aus.
4. „Weiße Wanne“
Überprüfen Sie Rohrdurchführungen gegen drückendes Wasser: Stichwort „Weiße Wanne“. Darunter versteht man wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton, die in der Lage sind, die tragende und abdichtende Funktion zu übernehmen. Eine zusätzliche Abdichtung ist nicht erforderlich.
5. Laubfanggitter
Setzen Sie Laubfanggitter in die Dachrinne ein. Diese verhindern, dass sich Laub und Nadeln von umliegenden Bäumen in der Rinne sammeln und sie verstopfen.
Weitere Maßnahmen hat die Verbraucherzentrale in einem E-Book zusammengefasst.
Ein Dokument ist im Schadensfall besonders wichtig. Welches, erfahren Sie hier .