Schwache Blase? Sechs Gründe, warum Sie häufig aufs Klo müssen

Manche Menschen müssen sich jede Stunde nach einer Toilette umsehen, während andere fast nie aufs Klo müssen. Wenn Sie häufig urinieren müssen, kann das an sechs Gründen liegen. Lesen Sie hier, wann Sie zum Arzt gehen sollten.

Bei Stau, in Meetings oder beim Wochenendeinkauf – die Blase drückt meist, wenn weit und breit keine Toilette in Sicht ist.

Manchen Menschen passiert dies kaum, anderen dagegen ziemlich häufig – einen normalen Rhythmus gibt es dabei nicht.

Wenn Sie allerdings schon panisch in Richtung WC laufen, wenn Sie nur ein Glas Wasser sehen, sollten Sie den möglichen Gründen für den häufigen Harndrang auf den Grund gehen.

Meist sind diese harmlos und ungefährlich, allerdings sollten manche von ihnen auch genauer untersucht werden.

So häufig sollte man am Tag aufs Klo gehen

Aufgrund unterschiedlicher Faktoren ist es nicht möglich, eine konkrete und allgemeingültige Empfehlung festzulegen, wie oft man am Tag pinkeln gehen sollte – diese Angabe variiert von Mensch zu Mensch.

Dennoch sollte man sich an die Flüssigkeitsversorgung des Körpers halten – diese gibt oft schon Aufschluss darüber, ob die Blase zu häufig oder zu selten drückt.

Wer sich selbst regelmäßig mit Flüssigkeit versorgt, sollte innerhalb von 24 Stunden etwa sechs bis sieben Mal pinkeln müssen – dies entspricht ungefähr einem Toilettengang alle 2,5 Stunden.

Übrigens: Die Farbe des Urins gibt Auskunft darüber, ob Sie genug trinken – ist dieser dunkel, sollten Sie wahrscheinlich mehr trinken. Ist er hingegen sehr klar, können Sie von einer ausreichenden Flüssigkeitsversorgung ausgehen.

Darum müssen Sie so oft auf die Toilette

Trotzdem gibt es Menschen, die die empfohlene Anzahl von sechs bis sieben Toilettengängen am Tag deutlich überschreiten. Meist steckt kein ernstes Problem dahinter – manchmal ist eine Abklärung trotzdem sinnvoll.

1. Sie trinken zu viel Wasser

Tatsächlich könnte häufiges Pinkeln den ganz einfachen und plausiblen Grund haben, dass Sie zu viel Flüssigkeit zu sich nehmen – was rein muss, muss schließlich auch wieder raus.

Je mehr Wasser Sie trinken, umso häufiger müssen Sie demnach auch auf Toilette.

Tanaka Dune, Urologin am New York-Presbyterian und am Weill Cornell Medicine, erklärt gegenüber dem Online-Magazin 'Self': "Wenn man zu viel trinkt, scheidet der Körper aus, was er nicht braucht"

Trotzdem sollten Sie auf ausreichend Flüssigkeit keinesfalls verzichten – der Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser und braucht dieses, um gesund und aktiv zu funktionieren.

2. Harnwegsinfektion

Wenn Bakterien, die sich normalerweise im Darm befinden, in die Blase, die Harnröhre, den Harnleiter oder in die Nieren gelangen, kann daraus eine Harnwegsinfektion resultieren.

Als Reaktion auf die Infektion entzündet sich die Blase und bleibt gereizt – dies kann dazu führen, dass Sie dauerhaft das Gefühl haben, auf die Toilette gehen zu müssen.

Dabei verursacht eine Harnwegsinfektion häufig starkes Brennen und unangenehme Schmerzen, weswegen man sie auf keinen Fall ignorieren oder aussitzen sollte.

In vielen Fällen muss eine Ärztin oder ein Arzt nach bestätigter Diagnose ein Antibiotikum verschreiben. Unbehandelt kann eine Harnwegsinfektion zu einer Niereninfektion führen, die sogar lebensbedrohlich sein kann.

3. Sie könnten schwanger sein

Während der Schwangerschaft verspüren viele Frauen häufiger Harndrang, da die vergrößerte Gebärmutter auf die Blase drückt.

Im ersten Schwangerschaftstrimester könnte aber auch die erhöhte Menge Blut im Blutkreislauf eine Rolle spielen – um diesen Blutfluss zu verarbeiten, müssen die Nieren zusätzlich Flüssigkeit produzieren, die dann in die Blase gelangt.

Das häufige Wasserlassen ist zwar störend, aber in der Regel nichts, worüber sich die werdenden Mütter Sorgen machen müssen.

Falls Sie doch verunsichert sind, sollten Sie Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt aufsuchen und das ständige Pinkeln abklären lassen.

4. Lebensmittel reizen die Blase

Kaffee, Alkohol, Tee, kohlensäurehaltige Getränke, scharfes Essen, Zitrusfrüchte, Produkte auf Tomatenbasis und Schokolade können zu Blasenreizungen führen – dies muss aber nicht bei jedem Menschen der Fall sein.

Zusätzlich können Getränke wie Kaffee, Limonade und Tee wie ein Diuretikum wirken – das Arzneimittel sorgt für eine erhöhte Ausschwemmung des Urins, was bedeutet, dass man häufiger pinkeln muss.

Ein Diuretikum wirkt, indem es die Menge an Salz und Wasser erhöht, die aus den Nieren austritt. Obwohl Getränke wie Kaffee und Tee den gesamten Wasserverbrauch erhöhen können, kann eine Verringerung der Aufnahme dazu beitragen, dass man weniger häufig pinkeln muss.

5. Diabetes

Wer an Diabetes leidet, muss möglicherweise häufiger auf die Toilette als andere Menschen. Dies geschieht, weil sich im Blut überschüssiger Zucker ansammeln kann, wodurch die Nieren vermehrt daran arbeiten, ihn zu filtern und zu absorbieren.

Wenn die Nieren mit dieser zusätzlichen Belastung nicht umgehen können, gelangt der Zucker zusammen mit Flüssigkeiten aus dem Gewebe in den Urin – man muss in der Folge häufiger auf Toilette.

Wer vermutet, an Diabetes erkrankt zu sein, sollte man sich an seine Hausärztin bzw. seinen Hausarzt wenden – dort kann die Diagnose bestätigt und bei Bedarf ein Behandlungsplan erstellt werden.

6. Ihre Blase ist überaktiv

Unter dem Begriff "überaktive Blase" versteht man eine funktionelle Störung der Blasenfunktion ohne organpathologischen Befund.

Es kommt dabei zu einer gehäuften Blasenentleerung mit oder ohne unfreiwilligen Harnabgang. Die Ursache liegt meist in einer Überaktivität und Fehlsteuerung des Blasenmuskels – dem sogenannten Detrusor.

Der Muskel, der sich eigentlich in der Füllungsphase entspannt, damit sich die Blase ausdehnen kann, spannt sich bei Menschen, die an einer überaktiven Blase leiden, zu leicht an.

Aus diesem Grund kann es passieren, dass sich der Detrusor noch in der Füllungsphase, also schon bei kleinen Mengen Urin, zusammenzieht und Harndrang auslöst, der von manchen Betroffenen nicht unterdrückt werden kann.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Zur Abklärung eines gesundheitlichen Problems empfehlen wir den Besuch bei ausgebildeten und anerkannten Ärztinnen und Ärzten.

Dieser Artikel erschien zuerst bei FIT FOR FUN.


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