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Schwarze Studentin gibt Nazi Kontra

Richard Spencer träumt von einem weißen Amerika. (Bild: AP Photo)
Richard Spencer träumt von einem weißen Amerika. (Bild: AP Photo)

Mit solchen Widerworten hat dieser Nazi wohl nicht gerechnet. Richard Spencer gehört zu den führenden Figuren der rechtsradikalen Szene in den USA und wähnt sich seit dem Wahlsieg Donald Trumps im Aufwind. Eine afroamerikanische Studentin aber störte die Inszenierung des Verfechters von Rassenideologien gehörig.

Ein Nazi hat es selbst in den USA unter Donald Trump nicht immer leicht. Erst wurde Richard Spencer am Tag der Amtseinführung seines Idols während eines TV-Interviews von einem Unbekannten ins Gesicht geschlagen. Die kurze Sequenz geriet umgehend zum viralen Hit, die Schadenfreude unter den Gegnern des Verfechters eines „weißen“ Amerikas war groß. Nun musste der Erfinder des Begriffs „alt-right“ für die US-Rechte eine weitere öffentliche Schlappe einstecken, die die von ihm propagierte Überlegenheit von Weißen hübsch konterkariert.

Spencer hielt kürzlich einen Vortrag an der Universität von Auburn im südlichen US-Bundesstaat Alabama. Anwesend waren auch viele seiner Anhänger, die Beobachtern zufolge kritische Wortmeldungen schamlos überbrüllten. Eine Studentin aber ließ sich nicht das Wort verbieten. Die Afroamerikanerin, deren Identität bislang nicht publik wurde, trat ans Mikrofon und verbat sich Störungen. „Ich stelle eine Frage, also hören wir alle zu“, sagt die junge Frau in einem Handyvideo, das von ihrer Kommilitonin Morgan Buckles auf Twitter gepostet wurde. Schon dafür gab es Applaus und zustimmendes Gejohle der übrigen Zuschauer.

Spencer hat für Donald Trump Stimmung gemacht. (Bild: AP Photo)
Spencer hat für Donald Trump Stimmung gemacht. (Bild: AP Photo)

Aus dem hinteren Teil des Saals kamen trotzdem Störrufe, die die Studentin aber energisch zurückwies. Dann konnte sie Spencer endlich ihre Fragen stellen: „Auf welche Weise sind weiße Menschen in Rassenfragen unterdrückter als schwarze Menschen?“, wollte die Studentin zuerst von ihm wissen. Dann landete sie einen weiteren verbalen Treffer: „Wie war es, als Sie während der Amtseinführung ins Gesicht geschlagen wurden?“ An diesem Punkt bricht das Video leider ab.

„Er und seine Unterstützer haben ständig Leute unterbrochen, die eine Frage stellen wollten“, sagte Filmerin Buckles der „Huffington Post“. Spencer habe Zuhörer als „langweilig“ abgekanzelt oder gesagt, er wolle ihre Fragen nicht hören. Zwei davon sind nun aber für immer online archiviert. Ein Nazi hat es eben nicht leicht.