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Schwede gilt wegen Heavy-Metal-Sucht als behindert

42-Jähriger darf sich für Konzerte freinehmen

Natürlich greift Roger auch selbst zur E-Gitarre (Foto: Facebook)
Natürlich greift Roger auch selbst zur E-Gitarre (Foto: Facebook)

Zehn Jahre lang bemühte sich Roger Tullgren für die Einstufung seiner Metal-Sucht als Behinderung. Schon länger kann er deswegen nicht mehr richtig arbeiten.

Alter Schwede! Damit hat wohl niemand gerechnet: Roger Tullgren hat es nach zehn Jahren geschafft, seine Heavy-Metal-Sucht vom Staat als Behinderung anerkennen zu lassen. Der 42 Jahre alte Metal-Fan ist von seinem Hobby so sehr eingenommen, dass er kaum noch einer geregelten Arbeit nachgehen kann. Schon seit 2007 erhält Roger Invalidenrente, weil er von seinem Job als Tellerwäsche nicht leben kann.

Wie das US-Onlinemagazin „Global Post“ berichtet, kann Tullgren nun auch hochoffiziell und von den Behörden bestätigt keiner Vollzeitbeschäftigung mehr nachkommen. „Ich habe zehn Jahre lang versucht, dies als Handicap klassifizieren zu lassen. Ich habe mit drei Psychologen gesprochen, und sie sind letztendlich alle zu dem Schluss gekommen, dass ich das benötige, um mich nicht diskriminiert zu fühlen", sagt Tullgren.

Die Obsession mit der Musik geht bei ihm soweit, dass er pro Jahr rund 300 Metal-Konzerte besucht. Dafür nimmt er auch längere Reisen in Kauf und scheut keine Kosten: auf seinem Facebook-Account zeigen ihn Fotos beim Wacken-Festival in Norddeutschland. Außerdem sieht man ihn in zahlreichen Metal-Outfits und mit szenebekannten Musikern.


Für Metalfestivals besitzt Roger eine eigene Garderobe (Foto: Facebook)
Für Metalfestivals besitzt Roger eine eigene Garderobe (Foto: Facebook)

Schon im zarten Alter von sechs Jahren kam Tullgren zum ersten Mal mit Heavy-Metal-Musik in Kontakt. Sein älterer Bruder spielte ihm ein Album der Metal-Pioniere „Black Sabbath“ vor. Von da an ließen Roger die metallischen Klänge nicht mehr los. Er brauche die Musik heute sogar, um zu schlafen. Soweit geht seine Sucht nach der harten Musik.

Dank dem Beschluss, die seinen Zustand als Krankheit einstuft, darf Roger ab jetzt bei seiner Teilzeitstelle als Tellerwäscher auch mit Metalklamotten auftauchen und seine Lieblingsmusik hören. Und für Konzerte darf er sich jederzeit frei nehmen. Dokumente garantieren ihm dieses Recht, aufgrund seines Verhaltens nicht diskriminiert zu werden.

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