Schweizer Bundesliga-Star schimpft über WM-Neuerung

Djibril Sow, Schweizer Nationalspieler in den Diensten von Eintracht Frankfurt, hat die langen Nachspielzeiten bei der WM in Katar bemängelt.

Besonders in einem Fall stieß Sow die WM-Neuerung sauer auf. „Ich habe das Spiel zwischen Spanien und Costa Rica gesehen. Dass es da noch acht Minuten Nachspielzeit geben muss, glaube ich nicht. Ich finde das blödsinnig. Man muss ein bisschen ein Gespür haben“, sagte der 25-Jährige nach dem 1:0-Auftaktsieg der Schweiz über Kamerun im Interview mit Spox und Goal.

Costa Rica hatte die Partie gegen Spanien letztlich mit 0:7 verloren - die Partie war also schon lange entschieden.

„Da geht es auch um Respekt“

„Wenn es 6:0 steht, muss man nicht noch acht Minuten draufhauen. Da geht es auch um Respekt vor dem Gegner“, kritisierte der Frankfurter das Vorgehen bei der WM.

Doch auch um die Gesundheit der Spieler sorgte sich der Nati-Akteur. „Je länger die Spiele gehen, umso mehr wird der Körper strapaziert. Wenn man jedes Mal 100, 105 Minuten spielt, bin ich gespannt, wie viele Verletzungen es gibt“, meinte Sow.

Mega-Nachspielzeit sorgt für WM-Rekorde

Grund für die ausgedehnten Nachspielzeiten ist eine neue Richtlinie der FIFA. Verlorene Spielzeit soll künftig konsequent ausgeglichen werden. Schiedsrichterchef Pierluigi Collina hatte bereits vor dem Turnier angekündigt: „Wir werden die Nachspielzeit sehr sorgfältig kalkulieren und versuchen, die Zeit auszugleichen, die durch Zwischenfälle verloren geht.“

Collina strebt eine Nettospielzeit von 60 Minuten pro Spiel an. Bereits am zweiten Turniertag fanden laut Opta die vier WM-Spiele mit den längsten Nachspielzeiten seit 1966 statt.

Das zeigt, wie konsequent die FIFA-Vorgaben von den Schiedsrichtern bislang umgesetzt werden - auch wenn sie damit bei Profis wie Djibril Sow nur auf wenig Gegenliebe stoßen.

VIDEO: Ewige Nachspielzeit bei WM-Spielen in der Kritik