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Sebastien Buemi holt sich beim ePrix von Buenos Aires den Hattrick

Der dritte Sieg in Serie ging an den Schweizer Sebastien Buemi in seinem Renault e.dams. Er führt nun die Gesamtwertung mit der Maximalpunktzahl von 75 Punkten an. Bei seinem dritten Sieg in Folge ließ Buemi keinen Zweifel aufkommen, wer der Mann ist, den es in dieser Saison zu schlagen gilt.

Daniel Abt (ABT Schaeffler Audi Sport) erkämpft sich einen hervorragenden siebten Platz.

Photo: Sam Bloxham/LAT/Formula E
Photo: Sam Bloxham/LAT/Formula E

Bei sonnigen 28°C Grad Celsius war es Lucas di Grassi (ABT Schaeffler Audi Sport), der am Start seine Poleposition in der Formel E erfolgreich verteidigte. Hinter ihm folgten der Trainingszweite Jean-Eric Vergne (Techeetah) und Sebastien Buemi. Durch einen technischen Defekt am Auto des Engländers Adam Carroll wurde aber gleich in der ersten Runde noch eine “Full Course Yellow” Phase ausgelöst, womit die Zeitabstände gleich blieben, da die Geschwindigkeit bei allen Fahrzeugen begrenzt wurde.

Die deutschen Vertreter in der Formel E, Nick Heidfeld (Mahindra), Daniel Abt (ABT Schaeffler Audi Sport) und Maro Engel (Venturi) befanden sich bei der neuen Freigabe des Rennens auf den Positionen 13, 15 und 17 und hatten damit noch einiges vor sich, um weiter nach vorn zu kommen.

Photo: Sam Bloxham/LAT/Formula E
Photo: Sam Bloxham/LAT/Formula E

An der Spitze erhöhte Buemi dann den Druck auf Vergne und der wiederum auf den zu diesem Zeitpunkt führenden Di Grassi. Der Franzose Vergne fackelte mit seinem Renault e.dams nicht lange und überholte den Brasilianer mit einem sauberen Manöver beim Anbremsen nach der längsten Gerade des fantastischen Stadtkurses. Auch Buemi sah seine Chance kommen, holte sich kurz darauf die zweite Position und machte fortan Druck auf Jean-Eric Vergne an der Spitze.

Etwas weiter hinten ging es zwischen Mitch Evans (Jaguar Racing) und D’Ambrosio (Faraday Future Dragon) intensiv, aber sehr fair zur Sache. An der gleichen Stelle, an der sich auch schon Vergne von Di Grassi die Spitzenposition holte, schob sich Evans mit einem spektakulären Bremsmanöver an der Innenseite der Kurve an D’Ambrosio vorbei auf den achten Platz. Am Ende des Feldes machte der argentinische Lokalmatador Jose Maria Lopez mit seinem DS Virgin drei Plätze gut.

Aber nicht nur zwischen den Fahrern ging es heiß her, auch auf der technischen Seite war es den ganzen Tag ein Thema der Temperatur des Antriebes. Denn obwohl es nach dem Wetterbericht sehr stürmisch werden sollte und Regen vorhergesagt war, blieb es bei 28°C trocken und sonnig, aber mit 80% Luftfeuchtigkeit auch sehr schwül. Dies hatte den Nebeneffekt, dass die Autos sehr heiß wurden und dadurch die Gefahr bestand, Leistung zu verlieren. Für Buemi, Di Grassi und auch Abt kein zu großes Problem, denn diese drei Fahrer gewannen die FanBoost Wertung und hatten somit kurzfristig etwas mehr Leistung zur Verfügung als der Rest des Feldes.

Di Grassi konnte zu diesem Zeitpunkt mit der Spitze nicht mehr mithalten, musste zuerst den Briten Oliver Turvey (NextEV) vorbeilassen und wurde in der zwölften Runde von Nicolas Prost (Reanult e.dams) sogar auf den sechsten Platz verdrängt.

Der Seriensieger der aktuellen Saison, Sebastien Buemi fuhr an der Spitze zwischenzeitlich sehr souverän und kontrolliert. Der Stand kurz vor der Hälfte des Rennens: Buemi mit 5,5 Sekunden vor Vergne mit wiederum 4,3 Sekunden Vorsprung vor Turvey. Mit 0,7 Sekunden Vorsprung hatte der allerdings Nicolas Prost direkt im Rücken als es zum Fahrzeugwechsel in die Boxen ging.

2017 Buenos Aires ePrix
2017 Buenos Aires ePrix

Die deutschen Teilnehmer lagen zu diesem Zeitpunkt auf den Rängen 13 für Daniel Abt, 15 für Nick Heidfeld und Maro Engel mit schon 5 Runden Rückstand auf dem 19 Platz. Er stand mit seinem ersten, nicht mehr funktionierenden Auto in der Box und wartete bis er mit dem zweiten Fahrzeug wieder ins Renngeschehen eingreifen durfte. Der Amerikaner Sam Bird (DS Virgin) stand ebenfalls mit hoffnungslosen zehn Runden Rückstand an der Box, er hatte sich bei einem Ausrutscher in die Streckenbegrenzung, in der achten Runde, die linke Hinterradaufhängung zerstört.

Beim obligatorischen Boxenstopp um die Autos zu tauschen, kamen alle bis auf den deutschen Nick Heidfeld (Mahindra) und den Schweden Felix Rosenquist (Mahindra) zur selben Zeit in die Box. Die beiden hatten ihr Energiemanagement so schlau geregelt, dass es Ihnen möglich war, eine Runde länger als die Konkurrenz auf der Strecke zu bleiben. Ein Vorteil, der sich zum Ende des Rennens hin als sehr nützlich erweisen sollte.. Allerdings hatten beide Fahrer beim Wechsel Probleme und verloren die mühsam erkämpfte Zeit sofort wieder. Der gedachte Vorteil war daher verloren, bevor man ihn richtig nutzen konnte.

Nachdem sich das Feld mit den frisch geladenen Autos wieder sortiert hatte, Buemi lag noch immer einsam vor Vergne und Prost an der Spitze, legte aber der Sieger der Superpole, Lucas Di Grassi mit seinem offensichtlich besser funktionierendem Auto richtig los. Er holte sich Position um Position und schob sich in der 24. Runde mit einem beherzten Überholmanöver an Nicolas Prost vorbei. Ab diesem Moment wurden auch die Abstände an der Spitze immer kleiner. Hatte Sebastien Buemi vor dem Autowechsel noch über 5 Sekunden Vorsprung,, schrumpfte der Abstand zu Jean-Eric Vergne auf 2,1 Sekunden zusammen. Auch der Abstand zwischen Vergne und Di Grassi verringerte sich auf bis knapp über zwei Sekunden.

Während sich das Rennen um das Podium aber bis zum Ende nicht mehr änderte, holte sich Daniel Abt aus Kempten im Mittelfeld noch die eine oder andere Position. Lag er vor dem Fahrzeugwechsel noch auf der 13. Position, konnte er sich mit einem beherztem Angriff in den letzten zwei Runden nochmals um zwei Positionen bis auf den siebten Platz nach vorne kämpfen.

Keinen so schönen Abschluss hatte der Lokalmatador Jose-Maria Lopez. Er krachte in der letzten Runde in die Streckenbegrenzung, konnte sein Auto jedoch unverletzt verlassen.

Photo: Andrew Ferraro/LAT/Formula E
Photo: Andrew Ferraro/LAT/Formula E

Im Gesamtklassement liegt Sebastien Buemi nun mit der maximal möglichen Punktzahl von 75 Punkten an der Spitze. Lucas Di Grassi konnte seinen zweiten Platz mit nun 46 Punkten vor Nicolas Prost mit 36 Zählern verteidigen. In der Teamwertung setzte sich das Renault e.dams Team mit nun 111 Punkten deutlich vor dem ABT Schaeffler Audi Sport Team ab. Auf dem dritten Rang folgt mit 37 Zählern das indische Mahindra Team.