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Sechs Jahre nach der Hochzeit: Fotograf muss Strafe für fehlende Fotos zahlen

Sechs Jahre nach ihrer Hochzeit hatte ein kanadischen Pärchen noch immer kein einziges der versprochenen Hochzeitsfotos. Sie verklagten den Fotografen und bekamen nun Recht.

Es gibt Momente, die so einmalig sind, dass sie sich nicht wiederholen lassen. (Symbolbild: Getty)
Es gibt Momente, die so einmalig sind, dass sie sich nicht wiederholen lassen. (Symbolbild: Getty)

Hochzeitsfotos sind eine schwierige Geschichte. Der Erwartungsdruck, den "schönsten Tag im Leben" möglichst detailliert und romantisch in Szene zu setzen, ist gewaltig. Doch Wetter, Location oder auch nur Menschen, die nicht gerne fotografiert werden, können diesen Traum schnell platzen lassen und für Streit zwischen Hochzeitsfotografen und Brautpaar führen, wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht aussieht. Doch in diesem Fall ist die Enttäuschung gerechtfertigt.

Schadensersatz für emotionalen Stress

Die Kanadier Kaman und Ramandeep Rai hatten sich im Jahr 2015 in Surrey in British Columbia trauen lassen. Dafür heuerten sie den Hochzeitsfotografen Aman Bal an. Doch der hat bis zum heutigen Tag, sechs Jahre nach der Trauung, keine Fotos oder Videos der Hochzeit geliefert. Wie CBS News berichtete, kommt das den Fotografen nun teuer zu stehen. Denn ein Gericht in Surrey verurteilte ihn jetzt dazu, wegen Vertragsbruchs 22.000 kanadische Dollar an die Rais zu zahlen. Umgerechnet immerhin fast 15.000 Euro.

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Das Paar hatte unter anderem darauf geklagt, Schadensersatz für den emotionalen Stress zu erhalten, den die fehlenden Hochzeitsfotos ausgelöst hätten. Der Richter gab ihnen Recht, und bezeichnete die Entschuldigungen des Fotografen als unglaubwürdig. Laut Vertrag war Bal dazu verpflichtet, Fotos und Videos der Hochzeit aufzunehmen und danach ein Hochzeitsalbum, ausgedruckte Bilder, ein digitales Gästebuch und mehrere DVDs und Blu-Rays mit den digitalen Daten zu liefern. Dafür hatte der Fotograf eine Rechnung von 8.500 Dollar gestellt (umgerechnet 5750 Euro).

"Lahme Ausreden"

Auf Rückfragen hatte Bal meist nicht reagiert oder angekündigt, er sei kurz vor der Fertigstellung. Die Fotos und Videos hätten spätestens ein Jahr nach der Hochzeit geliefert werden sollen. Über drei Jahr hielt er das Paar so hin. Schließlich behauptete er, den Arbeitsplatz gewechselt zu haben und nicht mehr bei der Hochzeitsfotoagentur zu arbeiten. Außerdem hätten die Rais einen Teil der Rechnung nicht beglichen. Was der Richter davon hielt, war in seiner Urteilsverkündung recht deutlich: "Lahme Ausreden" nannte er die Erklärungsversuche Bals. Nun muss Bal dem Paar als Entschädigung die stattliche Summe von 22.000 Dollar zahlen. Davon sind 7.000 Dollar Rückerstattung der Rechnung, 10.000 Dollar für den ausgelösten emotionalen Stress und 5.000 Dollar Strafschadensersatz. Dazu kommen noch 236 Dollar für die Gerichtskosten.

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