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Sechs Millionen Euro: Bahnhaltestelle soll barrierefrei, heller und sicherer werden

Die Haltestelle Vingst wird aufwendig umgebaut – Kosten von sechs Millionen Euro.

So manch älterer Bürger aus Vingst hatte schon nicht mehr daran geglaubt, denn die ersten Forderungen nach einem barrierefreien Zugang zur U-Bahn-Haltestelle „Vingst“ an der Kuthstraße liegen schon fast 25 Jahre zurück. Doch es wird tatsächlich ernst. Die Stadtbahnhaltestelle soll mit zwei Aufzügen und einem Bodenleitsystem für Sehbehinderte nachgerüstet werden. Auch das komplette Haltestellengebäude soll während der Bauphase neu gestaltet werden. Am Montag hatte das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau mit vorbereitenden Arbeiten an den Decken der unterirdischen Bahnsteige begonnen, die voraussichtlich bis Mitte Juli diesen Jahres dauern werden. Diese Arbeiten finden aus Sicherheitsgründen vorerst ausschließlich in den Abend- und Nachtstunden, in der Zeit von 21.30 Uhr bis 6 Uhr, statt. Lärmbeeinträchtigungen wegen des An-und Abtransports von Baustoffen und Abbruchmaterialien können dabei, so heißt es, nicht ausgeschlossen werden. Installation der Aufzüge wird „knifflig“ Der Einbau der Aufzüge soll nach den Plänen der Verwaltung in der zweiten Jahreshälfte 2017 beginnen und dann rund zwei Jahre in Anspruch nehmen. „Nach all den Verzögerungen ist das nun ein ganz großer Schritt nach vorn“, sagte der Kalker Bezirksbürgermeister Marco Pagano. Dafür haben viele Bürger und Vereine aus dem Stadtteil lange gekämpft. „Für den barrierefreien Anschluss der Bevölkerung in Vingst und Höhenberg brauchen wir diese Aufzüge“, ist sich Pfarrer Franz Meurer mit der SPD-Stadtverordneten Susana dos Santos einig. „Die U-Bahn-Haltestelle hat schon lange einen Standard, der nicht mehr der demografischen Realität entspricht.“ Nachdem mehrere mögliche Standorte untersucht wurden, steht nun fest, dass die verglasten Aufzüge an der Rückseite des derzeitigen Haltestellengebäudes eingebaut werden. „Das wird eine aufwendige und durchaus kniffelige Angelegenheit“, kündigt Gerd Neweling, der Leiter des städtischen Amtes für Brücken und Stadtbahnbau, an. „Für die Aufzüge müssen wir elf Meter tiefe wasserdichte Baugruben ausschachten. Das geht nur mit schweren Bohrgeräten.“ Ein weiteres Problem sei auch die Aufzug-Technik. Neweling: „Die müssen jeweils individuell angefertigt und angepasst werden.“ Die Planung der Verwaltung sieht zudem den Umbau des vorhandenen Gebäudes vor: Das alte und dunkle Dach soll durch eine moderne Metall- und Glaskonstruktion ersetzt werden. Auch die Rückwand will man bis auf wenige statisch notwendige Stützen abbrechen, damit mehr Transparenz und ausreichende Durchgangsbreiten entstehen. Der Witterungsschutz bleibe aber bestehen. Die hinter der Haltestelle gelegene Fläche des Hesshofplatzes soll mit einer Rampe und Treppe an den Zugangsbereich angebunden werden, damit in alle Richtungen Blickverbindungen möglich sind. „Haltestelle wird barrierefrei, heller und sicherer“ Mit dieser Variante greift die Verwaltung Anregungen von Bürgern und Polizei auf, um sogenannte Angsträume abzubauen. Dos Santos: „Die Haltestelle wird nicht nur barrierefrei, sondern auch heller und sicherer.“ Der geänderten Planung und den Mehrausgaben hat nach den Kalker Bezirksvertretern auch der Stadtrat einhellig zugestimmt. Insgesamt erfordert das Projekt nun eine Investition von rund sechs Millionen Euro – mit erheblichen Förderzuschüssen des Landes. Schließlich gilt die Vingster Haltestelle, die nach Angaben der Stadt täglich von knapp 7500 Personen genutzt wird, als Verknüpfung zwischen Stadtbahn und Bus: Die Straßenbahnlinie 9 pendelt zwischen Königsforst und Sülz, die Buslinie 153, verbindet die östlichen Stadtteile Deutz, Kalk und Mülheim. Die vordere Seite der Haltestelle zur Kuthstraße hin soll auch erneuert werden. „Die Metallgitter mit den Rankpflanzen nehmen viel Licht weg“, sagt der Bürgervereinsvorsitzende Joachim Sledzinski. „Wenn die Mitarbeiter des Hövi-Teams den Platz und die Baumscheiben nicht regelmäßig reinigen und pflegen würden, wäre das ganze Areal stark verdreckt.“...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta