Nach seinem Tod im Straflager - Nawalny-Witwe fordert strafrechtliche Untersuchung
Der Tod von Alexei Nawalny, Russlands prominentestem Oppositionsführer, wirft weiterhin Fragen auf. Offizielle russische Stellen behaupten, sein Tod sei auf eine Kombination von Krankheiten zurückzuführen, doch seine Witwe Julija Nawalnaja spricht von Mord und fordert eine unabhängige Untersuchung.
Die russischen Behörden haben die Todesursache von Alexei A. Navalny, dem bekanntesten Oppositionellen Russlands, auf eine Kombination verschiedener Krankheiten und Herzrhythmusstörungen zurückgeführt. Der Bericht, welcher aus einem dreiseitigen Dokument besteht, wurde von seiner Witwe, Julija Nawalnaja, als „absurd“ und „Lüge“ bezeichnet. Laut Berichten der „New York Times“ forderte Nawalnaja die russischen Behörden auf, den vollständigen medizinischen Bericht zu veröffentlichen. Sie ist überzeugt, dass die wahre Todesursache Mord durch den Staat sei.
Verdacht auf staatlichen Mord
Die russische Regierung bestreitet hingegen jegliche Beteiligung an Nawalnys Tod. Nawalny, der nach einem Giftanschlag des Kreml im Jahr 2020 in Deutschland genesen war, wurde nach seiner Rückkehr nach Russland 2021 verhaftet und in verschiedene Strafkolonien verlegt. Trotz seiner Lagerhaft schien er bei einer Video-Gerichtsanhörung nur einen Tag vor seinem Tod fit und fröhlich.
Nawalnaja lebt derzeit an einem unbekannten Ort außerhalb Russlands, wie der „Independent“ berichtet. Sie fordert, dass eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet wird, betont jedoch, dass dies unter der aktuellen Herrschaft Putins quasi ausgeschlossen sei. „Es gibt nur eine Erklärung. Nur eine. Er wurde ermordet, und jetzt versuchen sie, ihre Spuren so gut wie möglich zu verwischen,“ sagte sie abschließend.