Seit 50 Jahren in Deutschland - Ikea kämpft gegen Umsatzrückgang: Online-Verkäufe steigen, Filialbesuche sinken

Möbel von Ikea stehen in der Ausstellungsfläche in der Filiale in Eching bei München. Hier wurde am 17.10.1974 die erste Filiale der Schweden in Deutschland eröffnet.<span class="copyright">Sven Hoppe/dpa</span>
Möbel von Ikea stehen in der Ausstellungsfläche in der Filiale in Eching bei München. Hier wurde am 17.10.1974 die erste Filiale der Schweden in Deutschland eröffnet.Sven Hoppe/dpa

Hohe Inflation und steigende Zinsen bremsen Ikeas Umsatz – doch online verkauft das schwedische Unternehmen mehr denn je.

Der Möbelriese Ikea hat im 50. Jahr seines Geschäfts in Deutschland einen Umsatzrückgang von 4,3 Prozent verzeichnet. Trotz eines Erlöses von 6,16 Milliarden Euro bleibt es das zweitstärkste Jahr im deutschen Markt. Gründe für den Rückgang im Geschäftsjahr 2023/2024, das am 30. August endete, sind laut Unternehmen die hohe Inflation, steigende Zinsen und eine verhaltene Konsumnachfrage.

Weltweit meldete Ikea einen Umsatz von 45,1 Milliarden Euro und somit einen Rückgang von 5,3 Prozent. Dies wurde hauptsächlich auf Preissenkungen bei wichtigen Produkten zurückgeführt. Dennoch bleibt Deutschland der größte Markt von insgesamt 63 internationalen Märkten. Zukünftig plant Ikea, seine Erreichbarkeit über alle Verkaufskanäle zu verbessern, verstärkt auf Nachhaltigkeit zu achten und erschwingliche Preise anzubieten.

Online-Verkäufe bei Ikea im Aufschwung - weniger Kunden in den Filialen

Etwa ein Viertel seines Umsatzes in Deutschland erzielt Ikea mittlerweile über den Online-Kanal. Die Besucherzahlen hier sind im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 252,6 Millionen gestiegen, während die Anzahl der Besucher in den stationären Geschäften mit 79,5 Millionen um 2,9 Prozent zurückging.

Der durchschnittliche Kaufbetrag pro Einkauf lag online bei 217,31 Euro und war damit fast doppelt so hoch wie im stationären Handel (108,98 Euro). Das Lebensmittelsortiment von Ikea Food, das im Vorjahr um mehr als 30 Prozent gewachsen war, stagnierte nun bei einem Umsatz von 266 Millionen Euro (-0,6 Prozent).

5 Fakten zu Ikea

  • Ikea wurde 1943 von Ingvar Kamprad mit erst 17 Jahren in Älmhult in Schweden als kleines Versandkatalogunternehmen gegründet

  • Das Unternehmen verkaufte zuerst Haushaltsartikel wie Stifte, Brieftaschen und Bilderrahmen

  • Erst ab 1948 verkaufte Kamprad Möbel - der Ursprung des heutigen Ikea-Sortiments

  • Im Juni 1960 begann Ikea in den Einrichtungshäusern, zuerst Kaffee und kalte Gerichte anzubieten, am Jahresende dann auch warme Speisen

  • 1974 eröffnete der erste Ikea-Einrichtungshaus Deutschlands in Eching bei München