Seitenhieb gegen Macron: Merkel schickt ungewöhnlichen Brief an Juncker

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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einem Brief an EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker bei einem möglichen EU-Handelsabkommen anders positioniert als Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einem Brief an EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker bei einem möglichen EU-Handelsabkommen anders positioniert als Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Wieder einmal sind Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einer politischen Frage nicht derselben Meinung.

Merkel hat gemeinsam mit den Staats-und Regierungschefs sechs anderer EU-Mitgliedsstaaten einen Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker geschickt. Darin spricht sie sich Berichten zufolge für einen schnellen Abschluss eines Freihandelsabkommens der EU mit den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay aus.

Der Brief an Juncker ist auch deshalb so brisant, weil Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dessen Beziehung zu Merkel derzeit ohnehin eher unterkühlt ist, auch in dieser Frage einen völlig anderen Kurs als die Kanzlerin fährt. In Paris dürfte man den Brief daher auch als eine Art politischen Seitenhieb von Madame Merkel betrachten.

Merkel, Macron und das Pariser Klimaabkommen

Während die Bundeskanzlerin und Spaniens Pedro Sánchez, Tschechiens Andrej Babis, der Niederländer Mark Rutte, Schwedens Stefan Lövfen, Lettlands Krisjanis Karins und Portugals António Costa laut „Spiegel“ schreiben, dass man eine „historische und strategische Gelegenheit“ habe, „eines der wichtigsten Abkommen der gemeinsamen europäischen Handelsgeschichte zu beschließen“, sehen das die Regierungen anderer EU-Mitgliedstaaten anders.

Belgien und Irland würden laut dem Bericht etwa fürchten, dass die Agrarindustrie durch das mögliche Abkommen bedroht sein könnte, da die Mercosur-Staaten derzeit fordern, knapp 100.000 Tonnen Rindfleisch pro Jahr nach Europa einführen zu dürfen. Davon wären demnach auch Frankreichs Rindfleischzüchter betroffen.

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