Ist Selenskyjs Strategie gefährdet? - USA liefern erhoffte Raketen nicht

Ukraines Präsident Selenskyj und US-Präsident Biden.<span class="copyright">Susan Walsh/AP/dpa</span>
Ukraines Präsident Selenskyj und US-Präsident Biden.Susan Walsh/AP/dpa

Während Ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington um erweiterte Angriffsrechte auf russisches Territorium kämpft, bleibt die Erlaubnis für den Einsatz westlicher Langstreckenraketen weiterhin aus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat während seines USA-Besuchs von Präsident Biden die Erlaubnis für Angriffe mit britischen Storm Shadow-Raketen auf russisches Territorium gefordert. Laut dem „Telegraph“ zögert Biden jedoch, die Genehmigung für das Atacms-Raketensystem zu erteilen, da er eine Eskalation seitens Moskau befürchtet. Die US-Regierung plant stattdessen eine umfangreiche Unterstützung im Wert von fast 8 Milliarden Dollar für die Ukraine.

Biden liefert Jsow-Gleitbomben

Stattdessen hat das Weiße Haus erstmals die Joint Standoff Weapon (Jsow) geliefert, eine präzisionsgesteuerte Gleitbombe mit einer Reichweite von etwa 130 Kilometern. Laut Präsident Biden soll die Bombe die Fähigkeit für Langstreckenschläge der Ukraine verbessern. Der ukrainische Vorsitzende des Zentrums für Sicherheit und Zusammenarbeit erklärte gegenüber dem „Telegraph", das wäre jedoch kein Vergleich zu den Storm Shadow-Raketen.

Selenskyj argumentiert, dass der Erfolg in Cherson im November 2022 durch die Zerstörung russischer Versorgungsrouten durch amerikanische Himars-Raketen erreicht wurde und ähnliche Erfolge möglich seien, wenn sie die Erlaubnis erhalten würden. Selenskyjs „Siegesplan" stützt sich unter anderem stark darauf, Russlands logistische Knotenpunkte zu zerstören.

Förderung des ukrainischen Militärs

Zusätzlich zu den neuen Waffen und der finanziellen Hilfe wird das Verteidigungsministerium 2,4 Milliarden Dollar aus einem separaten Programm bereitstellen, damit die Ukraine direkt bei Militärfirmen einkaufen kann. Biden kündigte laut der „New York Times“ auch an, dass mehr als zwei Dutzend ukrainische Piloten für den Einsatz der F-16 ausgebildet werden und Maßnahmen zur Störung des russischen Kryptonetzwerks ergriffen werden. Er betonte, die USA werde weiterhin die Kosten für Russland in diesem Krieg in die Höhe treiben und ihrer Rüstungsindustrie die Ressourcen entziehen.