SemperOpernball: Judith Rakers verzichtet "auf jegliches Honorar"

Judith Rakers an der Seite von Hans-Joachim Frey, dem Chef des SemperOpernball (Bild: imago images/Sven Ellger)
Judith Rakers an der Seite von Hans-Joachim Frey, dem Chef des SemperOpernball (Bild: imago images/Sven Ellger)

Eigentlich sollte "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers (44) an der Seite von Roland Kaiser (67) den diesjährigen SemperOpernball am 7. Februar moderieren. Doch dann ehrte Ballchef Hans-Joachim Frey (54) den höchst umstrittenen ägyptischen Machthaber Abdel Fattah al-Sisi (65) mit dem goldenen St.-Georgs-Orden.

Eine höchst fragwürdige Entscheidung in Rakers Augen. Während sie nach dieser Ehrung via Twitter noch offen überlegte, was das für ihre Moderation des Opernballs bedeuten könnte, hat sie nun ein Update geliefert. Und tut inzwischen alles, um aus dem "noch bindenden Vertrag" zu kommen, wie sie bei Instagram schreibt.

So habe sie "den Semperopernball e.V. in den vergangenen Tagen um Auflösung des Vertrages gebeten. [...] Ich warte seitdem auf Zustimmung des Ballvereins, die bisher nicht erfolgt ist." Sie wolle folglich auf sämtliches Honorar verzichten - "auch für bereits geleistete Arbeit", heißt es weiter.

Naturverbunden und tierlieb: Judith Rakers privat

Kollegen stehen ihr bei

Rückendeckung für ihre Entscheidung bekommt sie vom Sender MDR, der die Veranstaltung übertragen wird. "Wir halten diese Ehrung für falsch und distanzieren uns ausdrücklich davon. Der MDR steht für freien und unabhängigen Journalismus, Meinungsfreiheit und Toleranz. Leider steht Herr al-Sisi genau dafür nicht", ist auf der MDR-Seite zu lesen.

ASWAN, Dec. 11, 2019 -- Egyptian President Abdel Fattah al-Sisi addresses the Aswan Forum for Sustainable Peace and Development in Aswan, Egypt, Dec. 11, 2019. Aswan Forum for Sustainable Peace and Development kicked off on Wednesday in the upper Egyptian city of Aswan.    The two-day Aswan forum will focus on post-conflict reconstruction, education, climate change and sustainable development in Africa. (Photo by Ahmed Gomaa/Xinhua via Getty) (Xinhua/ via Getty Images)
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi. (Bild: Getty Images)

Co-Moderator Kaiser hatte nach der Preisvergabe an al-Sisi ebenfalls Konsequenzen angekündigt, dem Vernehmen nach wird er aber weiterhin als Moderator fungieren.

Auf Seiten des Opernballs wurde ebenfalls ein Statement veröffentlicht, in dem es unter anderem heißt: "Wir möchten uns für diese Preisverleihung [an al-Sisi, Anm. d. Red.] entschuldigen und davon distanzieren. Die Verleihung war ein Fehler." Wer anstelle von Rakers die Moderation übernehmen könnte, ist noch nicht bekannt.