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Sender, Experten, Highlights: So läuft die Fußball-Europameisterschaft im TV

Johannes B. Kerner moderiert die EM-Spiele für MagentaTV. (Bild: Telekom)
Johannes B. Kerner moderiert die EM-Spiele für MagentaTV. (Bild: Telekom)

Ab 11. Juni rollt bei der Europameisterschaft der Ball. Aber welche Sender zeigen eigentlich was? Und welche prominenten Experten sind für ARD, ZDF und MagentaTV im Einsatz? - Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Europameisterschaft im TV.

51 Spiele in elf Ländern und am Ende ein strahlender Sieger: Wenn am 11. Juni im Stadio Olimpico von Rom der Anpfiff der Partie Türkei gegen Italien ertönt, startet eine besondere Europameisterschaft - und das in vielerlei Hinsicht. Es ist das erste Turnier in der Geschichte der Titelkämpfe, das verschoben werden musste. 2020 machte die Corona-Pandemie eine Ausrichtung der EM unmöglich, und auch in diesem Jahr wird das Turnier im Schatten des Virus stehen. Wie viele Zuschauer letztlich in die Stadien dürfen, wird wohl auf den letzten Drücker entschieden und abhängig von den Inzidenzzahlen sein.

Dass ausgerechnet während einer Pandemie ein Turnier in elf verschiedenen Ländern ausgetragen wird, macht die Sache nicht unkomplizierter. Von St. Petersburg bis Sevilla, von London bis Baku: Die Austragungsorte der Euro 2020 liegen in ganz Europa verteilt. Was ursprünglich als charmante Idee zur Feier des 60-jährigen Bestehens des Wettbewerbs gedacht war, präsentiert sich aufgrund der aktuellen Situation als logistischer Drahtseilakt - für Fans gleichermaßen wie für die Mannschaften und nicht zuletzt die Medien.

Apropos Medien: Bei der Verteilung der Übertragungsrechte markiert die Europameisterschaft eine Zeitenwende. Erstmals in der deutschen TV-Geschichte laufen nicht mehr alle Turnierspiele im frei empfangbaren Fernsehen. Für das volle EM-Programm ist ein kostenpflichtiges Abonnement bei Telekoms Streamingdienst MagentaTV nötig. Gleiches gilt für die WM im kommenden Jahr in Katar und die Heim-EM 2024 in Deutschland.

Fans der deutschen Elf können aber aufatmen: Alle Spiele mit deutscher Beteiligung, das Eröffnungsspiel, die Halbfinal-Partien sowie das Finale müssen qua Rundfunkstaatsvertrag frei empfangbar übertragen werden. Ein komplettes Abwandern der Fußballgroßereignisse hinter die Pay Wall - so geschehen mit der Champions League - ist nicht möglich.

2014 feierte Per Mertesacker den WM-Triumph in Brasilien. Nun ist der einstige Abwehrspieler als Experte für das ZDF im Einsatz. (Bild: ZDF / Torsten Silz / Dirk Staudt)
2014 feierte Per Mertesacker den WM-Triumph in Brasilien. Nun ist der einstige Abwehrspieler als Experte für das ZDF im Einsatz. (Bild: ZDF / Torsten Silz / Dirk Staudt)

Welche Sender zeigen die Spiele der Europameisterschaft?

Drei Sender teilen sich also die Übertragungen bei der Europameisterschaft: ARD, ZDF und der Streamingdienst MagentaTV. Das Komplettpaket aller 51 Spiele sehen nur Kunden von Telekoms Abrufdienst. Exklusiv laufen bei MagentaTV vier Spiele der Vorrunde und außerdem jeweils das Spiel von den parallel stattfindenden Begegnungen am Ende der Gruppenphase, das nicht von ARD oder ZDF ausgestrahlt wird. Bei Letzteren besitzen ARD und ZDF allerdings ein Vorwahlrecht.

Von den übrigen 41 Spielen laufen 21 Partien im Ersten und 20 beim ZDF. Das Eröffnungsspiel zwischen der Türkei und Italien wird am Freitag, 11. Juni, ab 21 Uhr, live im Ersten übertragen. Der Vorlauf startet bereits um 20.15 Uhr. Dafür strahlt das ZDF zwei der drei deutschen Partien in der Vorrunde aus, nämlich die Spiele gegen Frankreich (Dienstag, 15. Juni, Vorlauf ab 20 Uhr, Anpfiff um 21 Uhr) und Ungarn (Mittwoch, 23. Juni, Vorlauf ab 20 Uhr, Anpfiff um 21 Uhr). Das Erste zeigt das Aufeinandertreffen mit Portugal (Samstag, 19. Juni, Anpfiff um 18 Uhr).

In der K.O.-Phase changiert in jeder Runde das Vorwahlrecht. Während es im Achtelfinale bei der ARD liegt, wechselt es im Viertelfinale zum ZDF. Im Halbfinale darf sich schließlich die ARD ihr "Wunschspiel" aussuchen. Das EM-Finale wird am Sonntag, 11. Juli, im ZDF zu sehen sein.

Alexander Bommes meldet sich während der EM aus dem "Sportschau"-Studio in Köln. (Bild: WDR/Herby Sachs)
Alexander Bommes meldet sich während der EM aus dem "Sportschau"-Studio in Köln. (Bild: WDR/Herby Sachs)

Welche Highlights verspricht die Europameisterschaft?

Der erste Höhepunkt der Europameisterschaft ist das Eröffnungsspiel zwischen der Türkei und Italien am Freitag, 11. Juni. In der Gruppenphase warten zudem hochkarätige Paarungen, allen voran das Auftaktspiel der deutschen Mannschaft gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich am Dienstag, 15. Juni. Bereits am Sonntag, 13. Juni, treffen die Mitfavoriten aus England auf den WM-Finalisten von 2018, Kroatien. Auch die zweite Partie der deutschen Mannschaft hat es in sich, wenn am Samstag, 19. Juni, Europameister Portugal auf die Löw-Elf wartet.

Die K.O.-Phase startet am Samstag, 26. Juni, mit den Achtelfinals, die an vier aufeinander folgenden Tagen ausgetragen werden. Anstoß ist jeweils um 18 und 21 Uhr. Im Viertelfinale wird am Freitag, 2. Juli, und Samstag, 3. Juli, gespielt. Die Teilnehmer des Finales am Sonntag, 11. Juli, 21 Uhr, werden schließlich in den Halbfinalspielen am Dienstag, 6. Juli, und Mittwoch, 7. Juli, ermittelt.

Joshua Kimmich (links) und Jogi Löw wollen bei der Europameisterschaft an alte Erfolge anknüpfen. (Bild: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)
Joshua Kimmich (links) und Jogi Löw wollen bei der Europameisterschaft an alte Erfolge anknüpfen. (Bild: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Mit welchen Teams gehen die Sender ins Rennen?

Für die EM-Berichterstattung greift die ARD auf altbewährtes Personal zurück. Bei den Spielen melden sich live aus der Kommentatorenkabine Gerd Gottlob, Tom Bartels oder Florian Naß zu Wort. Unterstützt wird das Reporter-Trio von Co-Kommentator Thomas Broich. Jessy Wellmer ist als Moderatorin vorgesehen, und Alexander Bommes begleitet die Übertragung aus dem "Sportschau"-Studio in Köln. Über die neuesten Entwicklungen im DFB-Quartier im bayerischen Herzogenaurach hält Reporter Lennert Brinkhoff die Zuschauer auf dem Laufenden.

Beim ZDF bilden Ex-Nationalspielerin Ariane Hingst und Reporterin Claudia Neumann sowie Ex-Profi Hanno Balitsch und Kommentator Martin Schneider schlagkräftige Duos. Kommentatoren-Urgestein Béla Réthy erwartet derweil Ex-Stürmerstar Sandro Wagner an seiner Seite. Außerdem begleitet Oliver Schmidt das Turnier als Live-Reporter. Das Moderationsteam besteht aus Katrin Müller-Hohenstein und Jochen Breyer, aus Herzogenaurach meldet sich Sven Voss.

Ein Besetzungscoup auf dem Moderatorenposten gelang MagentaTV. Der Streamingdienst der Telekom verpflichtete Johannes B. Kerner, der mit seinen Kollegen Sascha Bandermann und Amelie Stiefvatter moderiert. Dazu geht Anett Sattler im DFB-Lager auf Stimmenfang. Bei den Spielen selbst wechseln sich diese Kommentatoren ab: Wolff C. Fuss, Marco Hagemann, Jan Platte, Markus Höhner, Christian Straßburger und Benni Zander.

Einst DFB-Kapitän, heute Experte bei MagentaTV: Michael Ballack ordnet das Spielgeschehen ein. (Bild: Telekom)
Einst DFB-Kapitän, heute Experte bei MagentaTV: Michael Ballack ordnet das Spielgeschehen ein. (Bild: Telekom)

Welche besonderen Herausforderungen erwarten die Sender?

Die Herausforderungen der Corona-Pandemie und die paneuropäische Organisation der EM machen das Sportevent außergewöhnlich und bringen für die Sender spezielle Herausforderungen mit sich. "Normalerweise kennt man die Rahmenbedingungen einer Sportgroßveranstaltung spätestens ein halbes Jahr vorher genau. Jetzt müssen wir uns Pandemie-bedingt immer wieder neuen Organisationsdetails stellen", bringt es Steffen Simon, ARD-Teamchef bei der Euro 2020, auf den Punkt. Maximale Flexibilität sei daher wichtig. Mit einer Kommentatoren-Box im "Sportschau"-Studio hat man bei der ARD vorgesorgt, sollte Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger die Anreise zu den Spielorten Corona-bedingt nicht möglich sein.

Ähnlich sieht es auch beim ZDF aus. Chefredakteur Peter Frey versicherte vor dem Turnier: "Unsere redaktionellen Planungen und Konzepte haben wir entsprechend flexibel angelegt, sodass wir sie ständig an die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie anpassen und zugleich sicherstellen können, dass die Gesundheit der an der Berichterstattung beteiligen Kolleginnen und Kollegen jederzeit oberste Priorität hat."

Reporter-Urgestein Béla Réthy war seit 1994 bei jedem Fußball-Großereignis dabei. Auch bei der anstehenden EM kommentiert er. (Bild: ZDF / Jean-Francois Deroubaix)
Reporter-Urgestein Béla Réthy war seit 1994 bei jedem Fußball-Großereignis dabei. Auch bei der anstehenden EM kommentiert er. (Bild: ZDF / Jean-Francois Deroubaix)

Welche prominenten Experten sind mit dabei?

Für die mediale Begleitung der Europameisterschaft vertrauen die übertragenden Sender auf geballte Fußballprominenz. Die ARD schickt neben Weltmeister Bastian Schweinsteiger den Experten-Novizen Kevin-Prince Boateng ins Rennen. Dazu geben Nationaltorhüterin Almuth Schult und U21-Trainer Stefan Kuntz ihre Expertise ab. Regelfragen erläutert für die ARD Lutz Wagner.

Auch beim ZDF setzt man auf ehemalige Nationalspieler. Das Experten-Duo aus Per Mertesacker, Neuzugang von DAZN, und Christoph Kramer holte bei der WM 2014 in Brasilien gemeinsam den Titel. Außerdem ist Sandro Wagner als Experte im Einsatz. In Taktikfragen steht der aktuelle Coach von Wisla Krakau, Peter Hyballa, bereit, und Manuel Gräfe ist als Schiedsrichter-Experte dabei.

MagentaTV gelangen zum EM-Debüt ebenfalls personelle Coups. Der künftige Sportvorstand von Hertha BSC, Fredi Bobic, gehört ebenso zum Team wie Ex-Nationalkapitän Michael Ballack. Strittige Entscheidungen auf dem Platz wird Schiedsrichter Patrick Ittrich einordnen. Ex-Schalke-Trainer Manuel Baum und Jan Henkel liefern für MagentaTV Taktikanalysen.

Ex-Bayern-Kicker Bastian Schweinsteiger ist als ARD-Experte im Einsatz. (Bild: WDR / Ben Knabe)
Ex-Bayern-Kicker Bastian Schweinsteiger ist als ARD-Experte im Einsatz. (Bild: WDR / Ben Knabe)

Wie berichten die Sender abseits der Live-Spiele über die EM?

Insgesamt stehen bei der Europameisterschaft 51 Spiele an. Doch auch abseits von der Live-Berichterstattung haben ARD, ZDF und MagentaTV breite Sendeflächen freigemacht, um über das Fußball-Großereignis zu berichten. Das ARD-Team des "Sportschau Clubs" geht jeweils zum Abschluss der ARD-Sendetage auf Sendung. Moderatorin Esther Sedlaczek und Co-Moderator Micky Beisenherz heißen in dem 45-minütigen Format Vertreter der Fußballbranche und fußballverrückte Prominente in ihrer Diskussionsrunde willkommen. Außerdem greift im ARD-Morgenmagazin Moderator Peter Großmann bunte Geschichten rund um die EM auf. Er meldet sich aus Veitshöchheim im unterfränkischen Landkreis Würzburg, dem geografischen Mittelpunkt der Europäischen Union.

Das ZDF geht üblicherweise eine Stunde vor Anpfiff der Spiele mit "ZDF EM live" auf Sendung. Die Zuschauer erwarten Vorberichte, Gespräche und spannende Fakten zu den Teams. Außerdem wird ab 23 Uhr der ZDF-Spieltag rekapituliert. Dazu nimmt der Sportanteil im ZDF-Morgenmagazin und ZDF-Mittagsmagazin zu, etwa mit Highlight-Videos der Spiele und Schaltgesprächen in das Quartier der deutschen Mannschaft. Bereits vor dem EM-Start zeigt das ZDF am Samstag, 5. Juni, die Dokumentation "das aktuelle sportstudio - die doku: Joshua Kimmich: Sein Weg in die Weltklasse". Zudem feiert der Dokumentarfilm "Schwarze Adler" am Freitag, 18. Juni, 23.30 Uhr, Free-TV-Premiere.

Mit täglich bis zu zehn Stunden Berichterstattung wartet derweil MagentaTV auf. Zum Programm gehören regelmäßige Talks mit Sportgrößen und prominenten Fußballfans und täglich meldet sich Anett Sattler mit "Update: Die Mannschaft" vom DFB-Tross. Die ganze Familie mit ins Boot nehmen will MagentaTV mit interaktiven Formaten. Unter anderem führt Ex-Profi Benny Lauth in "Future Stars - Die Fußballschule" die besten Tricks der EM-Stars zum Nachmachen vor.