Serie: Alexanderplatz: Zwischen Normalität und Verbrechen

Die Berliner Polizei steht im harten Wettkampf um gutes Personal (Archiv)

Seit dem tödlichen Angriff auf Jonny K. kommt der Alexanderplatz nicht zur Ruhe. Drogenhandel, Körperverletzungen, Schlägereien – es vergeht keine Woche, an dem der Platz und seine Umgebung nicht in den Schlagzeilen sind. Deshalb wird das Gebiet von der Polizei auch als einer von zehn kriminalitätsbelasteten Orten (KbO) in Berlin geführt.

Tag für Tag strömen aber auch mehr als 365.000 Menschen über den Alex. Zwischen Weltzeituhr und Fernsehturm geht es dann zu wie in einem Taubenschlag. Diese Zahl sei wichtig, sagt etwa der Grüne Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel, um die Kriminalstatistik einordnen zu können.

Denn trotz der vielen Menschen, so die Argumentation, würden hier vergleichsweise wenige Straftaten passieren: pro Tag zwei Körperverletzungen, sieben Laden- und Taschendiebstähle und pro Woche etwa acht registrierte Drogendelikte. Zum Vergleich: Über den Alex laufen an einem Tag so viele Menschen wie Bochum Einwohner hat. Die Erzählung die dahintersteckt, ist ein Erklärungsversuch, warum der Alexanderplatz eben keine No-go-Area ist, ein Ort, an dem man sich nicht mehr sicher fühlen kann.

Bild Nr. 1:
An einem kriminalitätsbelasteten Ort kann die Polizei anlassunabhängig kontrollieren. Viele „Stammkunden“ kennen das Reto Klar

Vor allem Polizisten kennen aber auch das zweite Gesicht des Alexanderplatzes und seiner Umgebung – den Brennpunkt Alex, der Tag für Tag Schlagzeilen produziert. Dieses zweite Gesicht zeigt sich vor allem nachts und an den Wochenenden. Wenn sich hier Hunderte Jugendliche treffen, trinken und Drogen nehmen und verkaufen, viele von ihnen Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien, den Maghreb-St...

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