Serie "Danke, Tegel!": Der lange Abschied vom Flughafen Tegel

Berlin. Reservat, so nennt Frank Sieste das Gebiet im Norden des Flughafens am Flughafensee. Es klingt, als müssten gleich Indianer aus dem Wald treten. Aber es geht um Vögel. Zumindest dem Naturschützer, der mit rund 50 anderen Berlinern im Jahr 1983 dieses Stück Grün rettete – vor der Vermüllung durch Bade- und Partygäste, vor ungeschickten Naturfreunden, die alles zertrampelten oder auch vor der wachsenden Stadt.

Ein zerfleddertes Areal am Rand einer ehemaligen Kiesgrube war das damals, erzählt Sieste, während ein Graureiher über den blau spiegelnden Flughafensee gleitet und sich mitten ins Bild setzt. Irgendwo fiept ein Blesshuhnkind. Der Flughafensee in Tegel hat seine Existenz als Baggerloch begonnen, als für die Luftbrücke eilig eine Landebahn her musste.

Um die ganze Geschichte zu verstehen – wie der Flughafen Tegel einst in den Wald kam, warum viele Berliner ihn so lieben, und wie es sich anfühlt, wenn er bald wirklich schließt – lohnt es sich, einmal ganz nah heranzugehen. Am besten auf einer Wanderung rund ums Flughafen-Areal. Im Uhrzeigersinn erschließt sich vieles wie in einer Chronologie. Erstaunlich, dass nie jemand auf die Idee kam, den Weg auszuschildern. So bleibt die Geschichtssuche bis heute eine Großstadt-Safari samt Badevergnügen, echten Tieren und schönen Ausblicken.

Rundtour um den Flughafen Tegel<span class="copyright">henriette andersBM Infografik / bm infografik grafikFynn Wolf</span>
Rundtour um den Flughafen Tegelhenriette andersBM Infografik / bm infografik grafikFynn Wolf

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Start ist am rot-gelben Buswartehäuschen am Luftfracht-Terminal. Mit seinen Rundungen und Farben versetzt es den Besucher ins bunte 1974, als die Flughafen...

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