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Serie: Helmut Kohl war einst der Reformator der CDU

„Partei der Mitte“: Kohl reformiert die CDU Anfang der 70er Jahre

Helmut Kohl hat sich seine Kanzlerschaft hart erarbeitet. Grundlage für die Krönung seiner politischen Karriere ist die Rolle des Pfälzers als Reformator der CDU. Erst hat er die Partei in Rheinland-Pfalz entstaubt, sie dann im Bund von Grund auf erneuert und zur hochtourigen Wahlkampfmaschine gestylt. Als Helmut Kohl 1973 erstmals zum Parteivorsitzenden der CDU gewählt wird, liegt die ziemlich verzagt darnieder. Rainer Barzel, den Kohl als Parteichef ablöst, ist im April 1972 erst mit dem Misstrauensvotum gegen den SPD-Kanzler Willy Brandt gescheitert, dann hat er im November auch noch die Bundestagswahl verloren. Inhaltliche Reformen sind also ebenso nötig wie eine personelle Neuaufstellung der zerstrittenen alten Garde. "Moderne Volkspartei", "Partei der Mitte" werden zu Schlagworten der Erneuerung.

Zum Glücksfall in dieser Anfangsphase wird für ihn sein erster Generalsekretär Kurt Biedenkopf. Kohl intellektuell überlegen, wird er zum Spiritus Rector der inhaltlichen Öffnung der Partei: weg von einer Richtungspartei hin zu einer Volkspartei. Dazu gehören die Beschlüsse zur Mitbestimmung und Vermögensbildung 1973 beim Hamburger Parteitag, die Mannheimer Erklärung von 1975 zur "Neuen sozialen Frage", zur Gleichberechtigung und zum Erziehungsgeld. Höhepunkt der Modernisierung wird der Parteitag 1978 in Ludwigshafen: Die CDU beschließt ihr erstes Grundsatzprogramm unter der Überschrift "Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit".

Kohl fordert bedingungslose Loyalität

Vorsitzender der ...

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