Serie Kita-Not: Kitaplätze in Berlin so selten wie ein Sechser im Lotto

Patricia Garcia und ihr Mann Ernesto Zamora suchen in Friedrichshain nach einem Platz für ihren Sohn Carlos (fünf Monate)

Berlin. Drohender Jobverlust, 7500 Euro Verdienstausfall, fehlende Einzahlung in die Rentenkasse und jede Menge Anwaltskosten – das ist die bittere Bilanz, die Vivien Blum und ihr Mann mit der Berliner Kita-Krise und Tausenden fehlenden Betreuungsplätzen zurzeit verbinden. "Zwölf Monate ist unser Kind jetzt alt. Und genauso lange suchen wir bereits eine Kita.

Bislang stehen bei uns über 130 Absagen auf der Uhr und unzählige Kosten", sagt die 24 Jahre alte Mutter aus Pankow. Auch für eine vorläufige Unterstützung durch eine Tagesmutter haben sie sich beim zuständigen Jugendamt beworben. Dieses Jahr aber, so sagte man ihnen, ginge da gar nichts mehr. "Wir werden dort immer wieder abgewimmelt. Die zuständige Leiterin möchte schon gar nicht mehr mit uns reden", sagt Blum, die Angestellte beim Bürgeramt Mitte ist.

Sogar ihr Chef hat sich für sie starkgemacht, das bezirkseigene Jugendamt beauftragt, einen Betreuungsplatz zu finden. Blum musste bereits unbezahlten Urlaub nehmen. Doch ewig könne ihr Chef nicht auf seine Arbeitskraft verzichten. Ihre Angst: Die Stelle wird neu besetzt und ihr gekündigt.

Eltern pochen auf den Rechtsanspruch

Ebenso schlimm wiegt der finanzielle Verlust. Neben Verdienstausfällen und pausierenden Rentenversicherungsabgaben können die Kredite für das Auto nicht umgeschuldet werden. Laut Gesetz steht der Familie ab dem ersten Lebensjahr ihres Kindes das Recht auf einen Kitaplatz zu. Eine Anwältin wurde deswegen bereits eingeschaltet, die eine Kitaplatz-Klage prüft.

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