Serienstraftäter ausgeflogen - Polizisten opfern ihr Silvester, um kriminellen Marokkaner abzuschieben

Krimineller Marokkaner abgeschoben: Polizisten opfern Silvester für die Sicherheit<span class="copyright">IMAGO/Pond5 Images</span>
Krimineller Marokkaner abgeschoben: Polizisten opfern Silvester für die SicherheitIMAGO/Pond5 Images

Ein krimineller Marokkaner muss nach einem gescheiterten Asylantrag in sein Heimatland zurückkehren. Zwei Polizisten verzichteten auf ihre Silvesterfeier, um die Abschiebung durchzuführen.

Für den 29-jährigen Soufiane Ben M. ist die Zeit in Deutschland vorbei. Der Marokkaner, der als Wirtschaftsflüchtling nach Deutschland kam, wurde nach einer Serie von Straftaten und einem gescheiterten Asylantrag abgeschoben. Die hessischen Behörden trafen am 30. Dezember 2024 eine spontane Entscheidung, um die Abschiebung durchzuführen, da sonst die Freilassung des Marokkaners drohte.

Asylantrag des Marokkaners wurde abgelehnt

Der 29-Jährige kam im März 2023 aus Casablanca nach Deutschland. Schon wenige Monate später, im November, wurde sein Asylantrag abgelehnt. Der Grund: Der Antrag war offensichtlich unbegründet. Doch anstatt Deutschland zu verlassen, begann M. eine kriminelle Laufbahn. Raub, Trickdiebstahl, gefährliche Körperverletzung, sexuelle Belästigung und Drogenhandel - die Liste seiner Straftaten ist lang.

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Die Behörden in Hessen wollten den Gewalttäter bereits am 20. Dezember 2024 abschieben, so „bild.de“. Doch als die Polizisten seine Wohnung betraten, war er nicht auffindbar. Er war auf der Flucht und konnte erst einen Tag später verhaftet werden, saß dann in Untersuchungshaft. Am 30. Dezember 2024 sollte dann die Prüfung der Haftverlängerung stattfinden, diese scheiterte jedoch mangels Zeugenaussage.

„Wer von euch hat Silvester noch nichts vor?“

Die hessischen Behörden entschieden, dass Soufiane Ben M. sofort abgeschoben werden sollte. Doch es war fraglich, ob sich so kurzfristig am Tag vor Silvester Beamte für den Einsatz finden würden. Auf dem Frankfurter Flughafen suchte ein leitender Beamter der Bundespolizei freiwillige Polizisten für die Abschiebung. „Freiwillige vor! Wer von euch hat Silvester noch nichts vor?“, lautete der Aufruf.

Zwei Polizisten meldeten sich am 31. Dezember spontan und opferten ihre Silvesterpläne, um die Abschiebung durchzuführen. Sie begleiteten den Marokkaner noch am selben Tag auf einem Ferienflug nach Marokko. Der Flug landete um 21.10 Uhr.

Im Jahr 2023 scheiterten 65,6 Prozent der Ausweisungen. Auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 entgingen fast 62 Prozent der Ausreisepflichtigen ihrer Abschiebung.