"Sesamstraße": Sind Ernie und Bert schwul?

In einem Interview erklärt ein langjähriger Autor der "Sesamstraße", dass Ernie und Bert homosexuell sein sollen - doch der Sesame Workshop widerspricht.

In einem Interview erklärt ein langjähriger Autor der "Sesamstraße", dass Ernie und Bert homosexuell sein sollen - doch der Sesame Workshop widerspricht.

Seit den frühen 1970er Jahren ist die "Sesamstraße" auch in Deutschland eine Institution in Sachen Kindersendung. Seit geraumer Zeit gibt es gerade unter Fans eine Diskussion darüber, ob Ernie und Bert, zwei der beliebtesten Figuren der Serie, womöglich ein homosexuelles Paar sind. Im Interview mit "Queerty" bestätigt der langjährige "Sesamstraßen"-Autor Mark Saltzman dies nun. Ohne eine "große Agenda" zu verfolgen, habe er sich beim Schreiben von Ausschnitten mit den beiden Puppen immer so gefühlt, als ob die beiden Lebenspartner seien.

Sie haben "keine sexuelle Orientierung"

Der Sesame Workshop, eine Non-Profit-Organisation, die für die Produktion der Serie verantwortlich ist, sieht dies jedoch anders. "Wie wir schon immer gesagt haben, sind Bert und Ernie beste Freunde", heißt es in einem offiziellen Statement auf Twitter. Auch wenn die beiden "als männliche Charaktere identifiziert werden und viele menschliche Merkmale und Eigenschaften besitzen [...], so bleiben sie Puppen und haben keine sexuelle Orientierung."

Puppenspieler Frank Oz (74), der auch Bert spielte, meldete sich ebenfalls via Twitter zu Wort. Es sei für ihn kein Problem, dass Saltzman fühle, dass die beiden schwul sind - sie seien es aber "selbstverständlich" nicht. Außerdem fragte er: "Macht es wirklich einen Unterschied?" Ein Mensch definiere sich schließlich auch nicht nur darüber, ob er hetero- oder homosexuell sei.

Besonders der Gebrauch des Wortes "selbstverständlich" in dem Tweet sorgte daraufhin für eine angeregte Diskussion unter zahlreichen Usern, an der auch Oz teilnahm. In einem weiteren Tweet bezeichnete er den Austausch als "gut". Er habe "etwas tiefgreifendes gelernt" und bedankte sich für die vielen Antworten.

Foto(s): imago/Future Image