Sexismus-Skandal: Berliner CDU-Boss Frank Henkel entschuldigt sich bei "süßer Maus"

Frank Henkel will einen Schlussstrich unter die Sexismus-Affäre ziehen.

Frank Henkel ist scheidender Innensenator Berlins und Hauptstadt-Boss der CDU. Sein politischer Rückzug geht durch einen Sexismus-Skandal schneller vonstatten, als ihm lieb sein dürfte. Er hatte die CDU-Bezirkspolitikerin Jenna Behrends vor einem Jahr als "große süße Maus" bezeichnet. Jetzt machte er offenbar reinen Tisch.

Vor Parteifreunden soll sich der CDU- Landesvorsitzende entschuldigt haben, berichtet der "Tagesspiegel" unter Berufung auf mehrere Parteimitglieder. Er wollte niemanden belästigen, sondern habe es nur nett gemeint, heißt es weiter. Da seine Aussage jedoch anders aufgenommen wurde, tue es ihm Leid. Laut dem "Berliner Kurier" hat Jenna Behrends die Entschuldigung angenommen.

Einen weiteren Vorwurf weist Frank Henkel dagegen klar von sich. Er soll seinen Parteifreund Sven Rissmann gefragt haben: "F… du die?" Anders als bei Donald Trump, dem in den USA aktuell Ähnliches vorgeworfen wird, rechtfertigt er den Satz nicht mit dem häufig zitierten "Locker Room Talk", sondern bestreitet die Aussage vehement. So etwas gehöre gar nicht zu seinem Sprachgebrauch, soll er gesagt haben.

CDU-Politikerin Jenna Behrends hatte sich unmittelbar nach der letzten Berlinwahl im Magazin "Edition F" über den Sexismus in der CDU beklagt. "Wir müssen reden. Nein, nicht über das Wahlergebnis, sondern über dich. Darüber, wie du mit Frauen umgehst und deine Zukunft verspielst", schrieb sie. Von der "F… du die?"-Frage habe ihr Rissmann persönlich berichtet. Der will sich an das angeblich pikante Gespräch mit Frank Henkel nicht mehr erinnern können.

Der 52-Jährige hatte letzte Woche angekündigt, die Führung der Berliner CDU bereits Anfang Dezember an Monika Grütters zu übergeben. Ursprünglich war dies erst im Frühjahr 2017 geplant. Als stellvertretender Präsident des Abgeordnetenhauses wird er ebenfalls nicht mehr kandidieren.