Sexualdelikte: Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger Lindemann eingestellt
Im Juni hatte die Berliner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann, den Sänger der deutschen Metal-Band Rammstein, wegen des Verdachts eingeleitet, er habe Sexualdelikte begangen.
Nun ist das Strafermittlungsverfahren von der Berliner Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Es gebe nicht genügend Beweise. Die Auswertung habe keine Anhaltspunkte dafür erbracht, dass Lindemann "sexuelle Handlungen an Frauen gegen deren Willen vorgenommen" habe, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.
Im Sommer hatten sich mehrere Frauen gemeldet und behauptet, sie seien auf Aftershow-Partys von Rammstein unter Drogen gesetzt und zu sexuellen Handlungen mit dem 60-jährigen Lindemann gezwungen worden.
Lindemann hat die Vorwürfe stets bestritten, seine Anwälte bezeichneten sie als "ausnahmslos unwahr". Letzte Woche erklärte sein Anwaltsteam, dass sie "sofort rechtliche Schritte gegen alle derartigen Anschuldigungen einleiten" würden.
Der Skandal brach aus, nachdem eine 24-jährige Frau aus Nordirland in den sozialen Medien gepostet hatte, dass sie bei einer Backstage-Party in Vilnius von Lindemann unter Drogen gesetzt und belästigt worden sei.
Nach ihren Anschuldigungen twitterte sie: "Ich möchte noch einmal klarstellen. Till hat mich NICHT angefasst. Er hat akzeptiert, dass ich keinen Sex mit ihm haben wollte. Ich habe nie behauptet, dass er mich vergewaltigt hat."
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Auf Plattformen wie Twitter, Instagram und YouTube tauchte jedoch eine Welle von ähnlichen Geschichten auf.
Nach den Anschuldigungen wurde das Berliner Hauptquartier der Band verwüstet. Die Strafverfolgungsbehörden bestätigten den Vorfall auf dem Gelände der Heavy-Metal-Band, wo Aktivisten Fensterscheiben einschlugen und Graffiti mit der Aufschrift "Keine Bühne für Täter" sprühten.
Im Vorfeld der Berliner Termine von Rammsteins Tournee im Juli sammelte eine Petition mit dem Namen "Keine Bühne für Rammstein" über 75.000 Unterschriften und forderte, dass die Band nicht spielen sollte. Die Konzerte fanden jedoch wie geplant statt, und der Berliner Kultursenator Joe Chialo erklärte, er stehe zwar "auf der Seite der Opfer", aber "rechtlich gibt es kein Druckmittel".