Sexuelle Belästigung bei Dornröschen? Mutter will Grimms Märchen verbannen

Sexuelle Belästigung bei Dornröschen? Mutter will Grimms Märchen verbannen

Eine Mutter aus London beschwert sich über Dornröschen. Das Märchen ist aktuell in der Schule ihres sechsjährigen Sohnes Thema, die Geschichte der Brüder Grimm sei laut Sarah Hall aber nicht für Kinder in diesem Alter geeignet. Sie würde ein falsches Bild vermitteln und sexuelle Belästigung zeigen.

Die Frau aus Northumberland Park im Nordosten von Großbritannien zeigt auf Twitter eine Seite aus dem Schulbuch ihres Sohnes. Zu sehen ist eine Version von Dornröschen, genauer gesagt die Szene, in der der Prinz die schlafende Prinzessin wachküsst und damit den Fluch bricht. Diese hätte vor dem Kuss jedoch ihr Okay geben müssen, was laut der besorgten Mutter nicht der Fall sei.

So werde es nie zu einem Umdenken der "tief verwurzelten Einstellungen zum sexuellen Umgang" kommen, schimpft Hall auf Twitter und fordert, das Schulbuch aus dem Lehrplan so junger Schüler zu streichen. "Mein Sohn ist erst sechs Jahre alt. Er saugt alles auf, was er sieht", sagt Hall dem "Newcastle Chronicle". In älteren Jahrgängen sei das Märchen hingegen eine großartige Quelle, um sich über das Thema zu unterhalten und sich über die möglichen Gefühle der Prinzessin auszutauschen.

Bei ihrem Tweet verwendete die 40-Jährige den Hashtag "MeToo", den viele Frauen nach dem Skandal um Harvey Weinstein nutzten, um ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung zu teilen. Auch die kleinen Dinge würden einen Unterschied machen, kommentiert sie in der regionalen Presse.