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Shitstorm für Tokio Hotel: Fans sind sauer wegen überteuerter Festivaltickets

Georg Moritz Hagen Listing, Tom Kaulitz, Bill Kaulitz und Gustav Klaus Wolfgang Schaefer von Tokio Hotel bieten ihren Fans für viel Geld ein exklusives Sommercamp Ende Juli an. (Bild: Clemens Bilan/Getty Images)
Georg Moritz Hagen Listing, Tom Kaulitz, Bill Kaulitz und Gustav Klaus Wolfgang Schaefer von Tokio Hotel bieten ihren Fans für viel Geld ein exklusives Sommercamp Ende Juli an. (Bild: Clemens Bilan/Getty Images)

Große Ankündigung von Tokio Hotel: Die Band will für seine Fans Ende Juli ein mehrtägiges Musikfestival in der Nähe von Leipzig veranstalten. Doch die Ticketpreise sorgen für einen Shitstorm in den sozialen Medien: Wer als treuer Anhänger dabei sein will, muss tief in die Tasche greifen – die Tickets kosten nämlich zwischen 799 und 3.500 Euro!

Bill, Tom, Georg und Gustav von Tokio Hotel haben in diesem Sommer große Pläne: Das Musikfestival – das vom 27. bis 29. Juli auf dem Ferropolis-Gelände in Gräfenhainichen stattfinden soll – ist so exklusiv, dass nur 500 Fans Zugang bekommen sollen. Auf der Website der Band werden die verschiedenen Möglichkeiten zur Ticket-Buchung und die hohen Preise genauer erklärt.

„Ein Sommer, eine Insel, 4 Tage, 3 Nächte, 500 Menschen, 100 Tipi-Zelte, 275 Betten und eine Million Erinnerungen. Eine Erfahrung. Bleibt dran!“

Das Festival-Programm läuft drei Tage lang, es gibt einen Concierge-Service, alle Gäste bekommen Zugang zu allen Summercamp-Bereichen und Aktivitäten, heißt es auf der Festival-Website. Die Besucher erleben das „Tokio Hotel History Live Konzert“ und dürfen professionelle Fotos mit der Band machen. Man bekommt Frühstück, Mittag- und Abendessen (es werden nur vegetarische und vegane Speisen angeboten) und kann zu jeder Zeit an die Wasserstation. Softdrinks und alkoholische Getränke kosten aber extra.

Wer soll das alles nur bezahlen?

Das günstigste Angebot für Festivalgänger, die ihr eigenes Zelt mitbringen, kostet stolze 799 Euro. Man kann auch mit seinem eigenen Wohnwagen anreisen, dafür zahlt man noch einmal 100 Euro drauf.

Richtig teuer wird es im „Luxus-Tipi“, das eine „Komfortausstattung bestehend aus Fatboy-Sitzsack, Indoor/ Outdoor Teppich, Tisch, Akku Lampe, Stromanschluss und Kleiderstange mit Hängern“ beinhaltet, wie es auf der Website geschrieben steht. Die Kosten dafür liegen zwischen 1.799 und 3.599 Euro! Es gibt allerdings Möglichkeiten, etwas Geld zu sparen, indem man sich zum Beispiel ein Tipi mit mehreren Personen teilt.

„Die große Flucht! Macht mit uns eine einmalige Reise und genießt das ultimative Sommererlebnis. Eine magische Reise, ein spirituelles Refugium, mit uns zusammen. Tretet ein in eine Welt, die Bill, Tom, Georg und Gustav für euch persönlich geschaffen haben. Das allererste Tokio Hotel-Sommercamp. Erlebt das volle Paket und die ultimative Festival-Atmosphäre in unserem Camp, von Unterkunft und Essen bis hin zu herausragender Unterhaltung, atemberaubenden Überraschungen und Attraktionen + The Big Tokio Hotel History Live Concert. Entflieht der Realität, lasst die Welt, den Alltag, Handys, Internet, Wifi, Social-Media-Lärm und jegliche Ablenkung hinter euch. Hier geht es um euch, uns und unsere gemeinsame Erfahrung.“

Kein Internet, keine Handys erlaubt

Wer Camping hasst oder nur für einen Tag bei seiner Lieblingsband vorbeischauen möchte, wird von diesem Sommercamp schon mal böse enttäuscht. Die Fans, die dennoch bereit sind, einen Monatslohn für die drei Tage Party auf den Kopf zu hauen, müssen eine weitere bittere Pille schlucken: Auf dem Festivalgelände gibt es kein Internet und die Smartphones sollen auch zu Hause gelassen werden. Und: Jüngere Fans werden dabei komplett ausgeschlossen, denn der Zutritt auf dem Festival ist erst ab 18 Jahren.

Unterkünfte, Vollverpflegung, ein Livekonzert und weitere Aktivitäten auf einem bewachten Gelände über mehrere Tage – das hat schon alles seinen Preis. Die Idee von einem Luxustrip mit der Band kommt bei vielen Fans aber nicht gut an, es ist ihnen schlichtweg zu teuer.

Shitstorm auf Facebook & Twitter

Viele Fans verurteilen die Band – sie glauben, dass die Jungs sich mit den überteuerten Kosten bloß ihr Luxusleben finanzieren wollen. „Coachella ist billiger als das“, schimpft ein Fan auf Facebook, ein weiterer meckert: „Braucht Bill etwa eine neue Louis-Vuitton-Tasche und muss Tom sein Ticket für den Urlaub mit Heidi bezahlen?“ „Jetzt mal ehrlich – diese ganzen ‚Special Thanks’ für Fans sind doch die pure Abzocke“, bemängelt ein Fan auf der Tokio-Hotel-Fanpage auf Facebook. „Der normale gut bürgerliche Fan hat nicht einfach mal so 3.000 € zu Hause rumliegen.“

Auch einen weiblichen Fan stören die hohen Preise. „Ich verdiene nicht viel und ihr nutzt uns echt aus. In meinen Augen können nur reiche Fans kommen“, kritisiert die junge Frau die Ticketpreise. Sie stört es, dass das Festival erst so spät angekündigt wurde. „Wenn ihr es nicht so kurzfristig machen würdet, wäre ich sicher dabei. In 2 Monaten kann ich mir so etwas Teures nicht leisten, leider.“

Und auch auf Twitter erntet die Band für ihr Camp Spott und Häme: