"Sicherheit hat oberste Priorität": Filmfest München wegen Corona abgesagt

Die nächste Großveranstaltung fällt dem Coronavirus zum Opfer: Die Verantwortlichen des Filmfests München haben bekanntgegeben, dass die Veranstaltung in diesem Jahr nicht stattfinden wird.

Den 25. Juni hatten sich viele Filmfans schon rot im Kalender angestrichen. An diesem Tag hätte das Filmfest München starten sollen, wie üblich mit viel Schauspielprominenz, roten Teppichen und Filmperlen. Doch wie so viele Großveranstaltungen in diesen Zeiten fällt auch das Filmfest der Corona-Krise zum Opfer. Wie die Verantwortlichen am Montag publik machten, werde das Filmfest dieses Jahr ersatzlos gestrichen. In einer Mitteilung hieß es, es sei gegenwärtig nicht möglich, "ein Festival weiter zu planen, das ganz essenziell auf die Begegnung von Filmschaffenden aus aller Welt miteinander und mit dem Münchner Publikum angewiesen ist".

Oberste Priorität habe stattdessen "die Sicherheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und der Gäste des Festivals". Festivalleiterin Diana Iljine drückte ob der Absage ihr Bedauern aus: "Mein Team und ich haben mit viel Liebe und Herzblut an der Edition 2020 gearbeitet und zahlreiche Teilprojekte schon weit vorangetrieben." Derweil versicherte die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach Unterstützung für die kommenden Filmfeste. Zu den Gründen für die Absage äußerte sich auch Anton Biebl, Kulturreferent der Stadt München: "Wir können es nicht verantworten, die Gesundheit des Publikums zu gefährden. Dies und die notwendige Planungssicherheit, der Qualitätsanspruch an das Festival und wirtschaftliche Erwägungen machen eine Absage nötig."

Alternativen seien gemäß der Pressemitteilung zwar diskutiert worden, aber dabei habe sich keine taugliche Variante herauskristallisiert. Eine Verschiebung in den Herbst machte demnach der eng getaktete Terminkalender und potenzielle Überschneidungen mit Filmfesten in Locarno und Venedig nicht umsetzbar. Das Filmfest München als reine Online-Veranstaltung zu organisieren, sei an der komplizierten Rechtesituation beim Streamen von Filmen sowie der erheblichen technischen Herausforderungen gescheitert, wie Diana Iljine ausführte.