Sicherheit: Ministerium verteidigt automatische Gesichtserkennung

Bodenaufkleber weisen im Bahnhof Südkreuz in Berlin auf Erkennungsbereiche zur Gesichtserkennung hin

Das Bundesinnenministerium hat sich gegen Vorwürfe von Datenschützern gewehrt, nach denen bei dem Berliner Pilotprojekt zur automatischen Gesichtserkennung Testpersonen getäuscht würden. Die eingesetzte Technik könne zwar mehr Daten sammeln als für den Test benötigt würden, diese Möglichkeiten würden aber nicht genutzt und seien abgeschaltet, sagte eine Ministeriumssprecherin am Dienstag. Am Donnerstag will sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) im Bahnhof über den Test informieren.

Die Datenschutz-Organisation Digitalcourage hatte am Montag kritisiert, der Transponder, den die Testpersonen am Bahnhof Südkreuz zur zusätzlichen Identifikation bei sich tragen müssen, registriere auch Daten wie Beschleunigung, Temperatur und Neigung des Untergrunds. Daraus ließen sich Schlüsse ziehen, was Menschen außerhalb des Testgebiets getan haben. Die Testpersonen hätten so einer Nutzung nicht zugestimmt. Der auf sechs Monate angelegte Versuch müsse abgebrochen werden.

Auf dem Transponder selbst würden keine Daten gespeichert werden

Lisa Häger, Sprecherin von de Maizière erklärte, die Testpersonen würden einen "aktiv sendenden Bluetooth-Transponder mit iBeacon-Funktion und einem Beschleunigungssensor" bei sich tragen. "Die iBeacon-Funktion sowie der Beschleunigungssensor wurden beide im Auslieferungszustand inaktiv geschaltet und werden nicht genutzt." Die eingesetzten Geräte würden pro Sekunde einmal die Transponderadresse (ID), die Signalstärke, den Batteriestand sowie die Tempera...

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