Hacker im Visier: Mit diesen Profi-Tipps schützen Sie sich vor Cyberangriffen

Immer wieder werden Smartphone- und Laptop-Nutzer Opfer von Hackerangriffen: Ein britischer Sicherheitsexperte gibt sechs wertvolle Tipps, wie Sie sich besser schützen können.

Geht es um das Thema Cybersicherheit und Schutz vor Hackerangriffen, sollte jeder Smartphone- und Laptopnutzernutzer sechs simple Regeln beachten, um sich zu schützen. Das sagt Jake Moore, Experte für Cyberkriminalität und früherer Leiter der digitalen Forensik der Polizei im britischen Dorset, in einem Beitrag der Londoner Nachrichtenplattform iNews.

Viele Menschen, so Moore gegenüber iNews, seien entweder ahnungslos oder schieben solche Themen vor sich her. Die passenden Maßnahmen zu treffen, sei ein Balanceakt zwischen Sicherheit und Komfort. Die Tipps, die er gibt, beherzigt er auch selbst.

Experte gibt sechs Tipps zum Schutz vor Hackerangriffen

1. Senden Sie niemals SMS-Nachrichten

Moores erster Tipp ist es, niemals eine SMS oder eine iMessage zu senden, denn diese Kommunikationswege seien zu anfällig für Hackerangriffe und könnten leicht durch Software von Drittanbietern abgefangen werden.

Alternativ empfiehlt er, zur Kommunikation nur Plattformen mit einer End-to-End-Verschlüsselung, wie unter anderem WhatsApp oder Signal, zu nutzen. Das bedeutet, dass gesendete Nachrichten nur beim Absender und Empfänger sind und von niemandem abgefangen werden können.

"Jeder, mit dem ich im Bereich Cybersicherheit spreche, wird Signal zum Versenden von Nachrichten verwenden, da es extrem auf Privatsphäre ausgerichtet ist", schreibt Moore.

Beide Dienste senden Nachrichten stets verschlüsselt, aber Signal sammle weniger Metadaten über seine Benutzer. Zudem sorgen weitere Funktionen, wie zum Beispiel das Verschwindenlassen von Nachrichten, für zusätzliche Sicherheit.

2. Aktualisieren Sie Ihr Telefon immer so schnell wie möglich

Egal ob Telefon oder Computer: Alle Geräte sollten immer so schnell wie möglich mit den neuesten Updates aktualisiert werden. Nur so lassen sich potenzielle Sicherheitslücken zeitnah schließen. Am besten ist es, automatische Updates zu ermöglichen.

"Es gibt Kriminelle, die ständig nach Schwachstellen in aktuellen Betriebssystemen suchen, die sie ausnutzen können. Das bedeutet, dass es bestimmte Möglichkeiten gibt, Ihnen eine Nachricht zu senden, mit der ich auf Ihr Mikrofon oder Ihr Video zugreifen kann", so Moore.

TikTok mit Warndreieck
TikTok mit Warndreieck

3. Laden Sie niemals TikTok herunter

Moore wäre zurückhaltend, die App von TikTok zu verwenden. Denn die Menge an Daten, die TikTok trackt, selbst wenn der Nutzer die Datenweitergabe blockiert, sei besorgniserregend.

Sobald Nutzer solche Apps verwenden, gewähren sie oftmals unbedacht Zugriff auf das Mikrofon und Ihre Fotobibliothek. Auch werden Standort und Kontaktdaten des Nutzers gespeichert.

4. Vorsicht bei einer ungeplanten Sicherheits-SMS

Wie einfach Kriminelle WhatsApp-Konten von Fremden übernehmen können, zeigte Moore im Rahmen seiner Arbeit. So setzte er sich in Cafés oder Restaurants zu Fremden und verwickelte sie in ein Gespräch und fragte dann nach der Telefonnummer seines Gegenübers.

Mit dieser Nummer loggte er sich dann auf seinem Ersatztelefon bei WhatsApp ein und wartete auf den Authentifizierungscode, der per SMS an die Person gesendet wurde. Betrüger schauen über die Schulter, um den Code auf dem Handy zu lesen. So können sie dann ganz einfach die Kontrolle über das Konto einer Person übernehmen, so der Experte.

Um so etwas zu verhindern, sollte man sein Smartphone stets so halten, dass niemand Fremdes auf den Bildschirm schauen kann, wenn ein Code gesendet wird.

5. Schützen Sie alles mit einem Passwort – auch Ihre Fotos

Die Verwendung ähnlicher oder gar identischer Passwörter ist sehr bequem, aber leider auch extrem unsicher. Denn so kann durch das Knacken eines einzelnen Passwortes mitunter eine ganze Reihe von Konten wie E-Mails, Banking oder Shopping-Accounts einer Person gefährdet sein.

Aus diesem Grund empfiehlt Moore die Verwendung eines Passwort-Managers. Dieser stellt für jedes Konto ein einzigartiges und sicheres Passwort bereit, welches mithilfe einer Sicherheitssoftware gespeichert und verschlüsselt wird.

6. Verdecken Sie Ihre Webcam

Moore hat auch noch einen Tipp für den Laptop. So sollte man die Webcam seines Laptops immer abdecken, wenn sie nicht gebraucht wird. Kriminelle könnten auf diesem Wege Aufnahmen von den Nutzern in ungünstigen und privaten Momenten machen.

"Es kommt selten vor, aber es ist bekannt, dass Cyberkriminelle in PCs eindringen und Webcam-Aufnahmen machen, während sich eine Person auszieht oder Sex hat", so Moore. Es gibt Malware, mit der Leute Ihre Kamera hacken und sie aus der Ferne einschalten können.

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