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“Sie reden die Probleme schön” – TV-Zoff zwischen Ursula von der Leyen und Christian Lindner

FDP-Chef Christian Lindner warf der Verteidigungsministerin vor, Probleme schön zu reden. (Bild: ZDF/Svea Pietschmann)
FDP-Chef Christian Lindner warf der Verteidigungsministerin vor, Probleme schön zu reden. (Bild: ZDF/Svea Pietschmann)

Wenn Christian Lindner (FDP) und Ursula von der Leyen (CDU) aufeinandertreffen, wird es gerne mal hitzig! So geschehen auch in der aktuellen Sendung von Maybrit Illner. In der Polittalkshow ging es eigentlich um Angela Merkels Rückzug vom Parteivorsitz der CDU, letztlich sorgte allerdings das Thema Migration für ein Wortgefecht zwischen dem FDP-Chef und der Verteidigungsministerin.

“Streit um Merkels Erbe – die CDU sucht Kurs” lautete das konkrete Thema, das von Christian Lindner (FDP), Ursula von der Leyen (CDU), Hans-Peter Friedrich (CSU), Schriftstellerin Juli Zeh und Journalist Hajo Schumacher im TV diskutiert wurde. Dabei gerieten jedoch besonders FDP-Chef Lindner und Bundesverteidigungsministerin von der Leyen heftig aneinander.

Während Letztere vor den Fernsehkameras ein Loblied auf Kanzlerin Angela Merkel sang und von “boomender Wirtschaft“, “kaum messbarer Arbeitslosigkeit”, “besiegter Jugendarbeitslosigkeit” und einer “hervorragenden Wirtschaft” sprach, die Merkels Politik zu verdanken sei, konnte Lindner nur lachen – und kontern. “Trotz der Politik”, ätzte er und argumentiert mit “Niedrigzins” und “künstlich niedrigem Außenwert des Euro”.

Hajo Schumacher, Hans-Peter Friedrich, Ursula von der Leyen, Christian Lindner, Juli Zeh waren Gäste in der Sendung von Maybritt Ilner. (Bild: ZDF/Svea Pietschmann)
Hajo Schumacher, Hans-Peter Friedrich, Ursula von der Leyen, Christian Lindner, Juli Zeh waren Gäste in der Sendung von Maybritt Ilner. (Bild: ZDF/Svea Pietschmann)

Das wollte von der Leyen nicht auf sich sitzen lassen und entgegnete stolz, sowohl die Eurokrise als auch die Migrationskrise seien gelöst. “Gelöst?”, konnte Lindner nur ungläubig fragen und wetterte: “Sie reden die Probleme schön!”

Lindner selbst würde die Probleme Deutschlands offenbar gerne mit anpacken, sehe seit dem Rückzug von Merkel sogar erneut eine Chance für eine Jamaika-Koalition. “Wenn es eine Konstellation gibt, die das Land nach vorne bringt und Themen anpackt, sind wir bereit, Verantwortung zu übernehmen”, betonte er. Eine Aufgabe des Kanzleramtes von Merkel hätte er daher ebenso begrüßt. Von der Leyen findet Merkels Schritt “souverän”, glaube hingegen nicht an ein vorzeitiges Ende von Merkels Kanzlerschaft.

Hajo Schumacher fand diesbezüglich jedoch klare Worte: “Wer die Partei nicht mehr hat, der kann auch nicht mehr ganz lange Kanzler sein.” In einem sind sich allerdings alle anwesenden Parteien einig: Der Rückzug von Angela Merkel als CDU-Vorsitzende wird bei den Christdemokraten frischen Wind reinbringen. Wie sich das in Zukunft äußern wird, bleibt (noch) offen.