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“Sie sollten sich schämen”: Wutbrief einer Polizistengattin an Simone Peter geht viral

Polizisten im Einsatz in der Silvesternacht in Köln (Bild: dpa)
Polizisten im Einsatz in der Silvesternacht in Köln (Bild: dpa)

Mit ihrer Kritik an der Polizeiarbeit in der Kölner Silvesternacht war Grünen-Chefin Simone Peter vielerorts angeeckt. Es stelle sich die Frage nach der Verhältnis- und Rechtmäßigkeit, wenn so viele Personen allein wegen ihres Aussehens festgehalten würden, sagte Peter der “Rheinischen Post.” Sie kritisierte auch den Gebrauch des Begriffes “Nafris” durch die Polizei.

Nach breitem Gegenwind, auch aus der eigenen Partei, ruderte Peter schnell zurück. In einem Facebook-Post warnte sie zwar erneut vor “Racial Profiling”, lobte aber auch ausdrücklich das umsichtige Handeln der Polizei, das erneute Gewaltexzesse wie im Vorjahr verhindert habe.

Kommentar: Das Ding mit der Nafri-Keule

Doch die Wut vieler Bürger auf die Bundesvorsitzende der Grünen bleibt groß. So sorgt etwa die Polizistengattin Miriam Spieß mit ihrer Antwort auf Peters Facebook-Posting für Furore:

“Sehr geehrte Frau Peter,
als Frau eines der Kölner Polizeibeamten kann ich meine Wut über Ihre Aussage kaum zügeln. Wen hätten die betroffenen Beamten Ihrer Meinung nach kontrollieren sollen? Grauhaarige Senioren? Junge Frauen? Familien mit Kindern? Mein Mann kam gestern Morgen nach 15 Stunden Dienst vollkommen erschöpft und durchgefroren nach Hause. Er war so durchgefroren, dass erst gar nicht einschlafen konnte. Er und seine Kollegen schieben jeder hunderte Überstunden vor sich her und wir als Familien tragen dies mit. Während Sie sicherlich eine schöne Silvesternacht gehabt haben, stand mein Mann bei eisiger Kälte in Köln und hat nach bestem Wissen und Gewissen alles Nötige getan, um den Menschen ein friedliches Feiern zu ermöglichen! Ich bin entsetzt über Ihre Aussage! Und ich bin gleichzeitig dankbar für all die positiven Feedbacks bzgl. der Arbeit der Kölner Polizei. Das tut den Jungs und Mädels gut, die tagtäglich den Kopf hinhalten müssen für alle möglichen Anfeindungen. Sie sollten sich schämen. Unglaublich.”

Der bereits am Abend des 2. Januars abgesetzte Wutbrief verbreitete sich rasant im Netz. Der Post selbst hat bereits über 17.000 Likes, während für Peters Ausgangsposting bei etwa 4700 – zumeist wütenden oder belustigten – Reaktionen nur gut 1500 User den virtuellen Daumen gehoben haben. Spieß’ Beitrag erhielt über 700 überwiegend wohlwollende Kommentare, Screenshots davon verbreiten sich auf zahlreichen anderen Seiten und Netzwerken.

Mit Material von dpa

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