Siebenjähriges Mädchen nach Messerangriff in Southport beigesetzt
Knapp vier Wochen nach dem tödlichen Messerangriff bei einem Kindertanzkurs im englischen Southport haben Angehörige und Freunde Abschied von der getöteten Siebenjährigen Elsie Dot Stancombe genommen. Der Leichnam des Mädchens wurde am Freitag in der Nähe der Küstenstadt im Nordwesten Englands beigesetzt. Unter den Trauernden waren auch die Mitglieder von Elsies Cheerleading-Gruppe.
Der in ein pastellfarbenes Tuch gehüllte Sarg wurde von zwei weißen Pferden in einer Kutsche zur St. John's-Kirche in Birkdale in der Nähe von Southport gezogen. Auf dem Sarg lag ein Kuscheltier der Siebenjährigen, viele Trauernde trugen auf Wunsch der Familie pastellfarbene und geblümte Kleidung.
"Elsie verbrachte jeden Tag damit, mit Entschlossenheit, Beharrlichkeit, Liebe und Freundlichkeit einfach nur das Leben zu genießen", erklärte ihre Familie vor der Beisetzung. Auch die Lehrerin Katie Sykes erinnerte an die Siebenjährige. "Sie hat alle zum Lächeln gebracht, indem sie einfach nur sie selbst war", sagte Sykes während der Trauerfeier.
Bei dem Angriff bei einem Tanzkurs zur Musik von US-Popstar Taylor Swift am 29. Juli waren noch zwei weitere Mädchen im Alter von sechs und neun Jahren getötet worden, Bebe King und Alice da Silva Aguiar. Acht weitere Kinder wurden verletzt, ebenso zwei Erwachsene, die den Kindern zur Hilfe kamen.
Die Polizei nahm einen 17-Jährigen fest, der in Wales geboren wurde und dessen Eltern aus Ruanda stammen. In Online-Netzwerken verbreiteten sich schnell Falschinformationen über den Täter. Der Vorfall löste eine Welle von rechtsradikalen Ausschreitungen im ganzen Land aus. Es gab Angriffe auf Moscheen und Flüchtlingsunterkünfte.
Im Zuge der Unruhen wurden nach Behördenangaben fast 800 Randalierer festgenommen, es gab rund 300 Strafanzeigen. Mehrere Beteiligte wurden bereits verurteilt. Die Behörden machen rechtsextreme Gruppen für die Gewalt verantwortlich und werfen diesen vor, den tragischen Vorfall in Southport für ihre einwanderungsfeindliche und anti-muslimische Agenda zu missbrauchen.
jhm/mid