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Siemens kooperiert mit Amazon

Siemens-Chef Joe Kaeser will Software und digitale Dienstleistungen für die Industrie zu einem wichtigen Standbein des Konzerns machen. Foto: Tobias Hase
Siemens-Chef Joe Kaeser will Software und digitale Dienstleistungen für die Industrie zu einem wichtigen Standbein des Konzerns machen. Foto: Tobias Hase

Siemens gilt als klassischer Vertreter der alten Industrie. Nun will das Traditionsunternehmen in vorderster Front der Digitalisierung mitspielen.

München (dpa) - Der Elektrokonzern Siemens kooperiert ab Anfang nächsten Jahres mit Amazon. Dabei geht es nicht um Onlinehandel, sondern um das Cloud-Geschäft des US-Konzerns, bei dem Amazon auf seinen Servern die Datenverarbeitung für Firmenkunden übernimmt.

Ab Januar soll das für vernetzte Industriemaschinen entwickelte Siemens-Betriebssystem MindSphere auf Amazon Web Services laufen, wie das Münchner Unternehmen am Freitag mitteilte.

Siemens-Chef Joe Kaeser will Software und digitale Dienstleistungen für die Industrie zu einem Standbein des Konzerns machen. Vor Investoren und Analysten sprach Kaeser in München vom «innovativsten Siemens, das es je gab».

Das Forschungs- und Entwicklungsbudget wird nochmals erhöht - von 5,2 im vergangenen auf 5,6 Milliarden Euro in diesem Geschäftsjahr. Technikvorstand Roland Busch betonte, dass im Digitalgeschäft 20 Prozent des Umsatzes in die Forschung fließen - mehr als das Dreifache des Durchschnitts im Siemens-Gesamtkonzern.

Siemens ist wegen des geplanten Abbaus von 6900 Stellen in den Traditionssparten Kraftwerke und Antriebe unter Druck geraten, Käser ging darauf nur kurz ein: Das habe nichts mit der Digitalisierung zu tun, sondern sei «einfach eine Transformation» vom fossilen Zeitalter zu erneuerbarer Energie. Das Unternehmen betonte, dass im vergangenen Geschäftsjahr mehr als drei Milliarden Euro des Forschungsetats in Deutschland ausgegeben worden seien, das entspricht etwa 60 Prozent.