Signal für Zinswende? - US-Inflation überraschend schwach – Verbraucherpreise unter 3 Prozent
Der Preisanstieg in den USA hat sich stärker als erwartet verlangsamt. Der Verbraucherpreisindex (CPI) liegt erstmals seit drei Jahren unter drei Prozent.
Der Preisanstieg in den USA hat sich im Juli verlangsamt. Erstmals seit mehr als drei Jahren liegt der Consumer Price Index (CPI) unter drei Prozent.
Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Bureau of Labor Statistics stiegen die Verbraucherpreise in den zwölf Monaten bis Juli nur um 2,9 Prozent. Im Juni betrug der Anstieg noch drei Prozent, was viele Experten auch für den Juli erwartet hatten. CNN berichtet, dass die Preise auf Monatsbasis um 0,2 Prozent stiegen.
Inflation in den USA schwächt sich ab
Der „New York Times“ zufolge ist dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich die Inflation abschwächt, und wahrscheinlich ein ausreichender Indikator, damit die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im September die Zinsen senken kann. Laut „Bloomberg“ haben die Zahlen zunächst keine große Reaktion am vorbörslichen Aktien- oder Devisenmarkt hervorgerufen. Die S&P 500-Futures notieren einen Hauch niedriger.
Mark Hamrick, leitender Wirtschaftsanalyst bei Bankrate, bezeichnete die jüngsten Zahlen in der „New York Times“ als „gute Nachricht“. Er fügte aber hinzu, dass die US-Amerikaner immer noch mit höheren Preisen insgesamt zu kämpfen hätten. „Es häufen sich die Anzeichen dafür, dass die Verbraucher unter der kombinierten Last der hohen Preise, der erhöhten Zinssätze und der Abkühlung des Arbeitsmarktes zu leiden haben.“
Verbraucherpreise in Großbritannien steigen langsamer als erwartet
In Großbritannien stieg im Juli die Inflationsrate zum ersten Mal in diesem Jahr. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahresvergleich um 2,2 Prozent, so die offiziellen Daten des Office for National Statistics. Die Rate lag damit zwar knapp unter der von Reuters befragten Ökonomen erwarteten Marke von 2,3 Prozent. Aber auch über dem Zwei-Prozent-Ziel der Bank of England (BoE)
Nach Veröffentlichung der Daten fiel das britische Pfund stark gegenüber dem US-Dollar. Reuters berichtet, dass die Finanzmärkte nun eine 44-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der BoE im September einpreisen. Vor den Daten lag diese Wahrscheinlichkeit bei 36 Prozent.
Nach Angaben von Reuters erreichte die britische Inflation im Oktober 2022 ihren Höchststand seit 41 Jahren bei 11,1 Prozent. Treiber waren unter anderem stark gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise infolge des Ukraine-Krieges und der Covid-19-Pandemie.